Letzte Woche entdeckten schwedische Forscher Bestattungstrachten aus der Wikinger-Ära, auf denen die Namen „Allah" und „Ali" abgebildet sind. Diese Entdeckung wirft nun Fragen über die Beziehung zwischen Muslimen und den skandinavischen Zivilisationen auf.
Archäologen der Universität Uppsala entdeckten die Trachten aus Seide mit kufischen Aufschriften bei Ausgrabungen von Wikinger-Gräbern in der schwedischen Stadt Birka.
Muslime nutzen das Wort „Allah" für Gott, während „Ali" der Name des Cousins und Schwiegersohns des Propheten ist.
„Allah" in kufisch-arabischer Schrift (AA Foto)
Die Wikinger könnten vom Islam und „der Idee eines ewigen Lebens im Paradies nach dem Tod" beeinflusst worden sein, sagte Annika Larsson, Forscherin der Textilarchäologie an der Universität Uppsala.
„Im Koran heißt es, dass die Bewohner des Paradieses Kleidungsstücke aus Seide tragen werden. Dies könnte zusammen mit den Inschriften das weit verbreitete Auftreten von Seide in Wikinger-Gräbern erklären."
In einer Erklärung der Universität heißt es, dass ähnliche kufische Schriften auch in Mosaiken auf Grabdenkmälern und Mausoleen, vor allem in Zentralasien, gefunden wurden.
Bereits 2015 entdeckten schwedische Forscher an der Universität Stockholm in einem Wikinger-Grab einen Ring aus dem 9. Jahrhundert n. Chr. mit der Inschrift „für Allah" oder „zu Allah".
Mit der Entdeckung des Ringes schlussfolgerten die Forscher, dass die Interaktion zwischen Wikingern und muslimischen Zivilisationen größer gewesen sein könnte, als bisher angenommen.