Der neue türkische Finanzminister Berat Albayrak hat angesichts verunsicherter Finanzmärkte versichert, dass die Unabhängigkeit der Zentralbank nicht in Frage stehe.
Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu sagte der Ehemann von Erdoğans ältester Tochter Esra, auch die "Entscheidungsmechanismen" der Zentralbank würden unabhängig erfolgen.
Die Kapazitäten der Finanzeinrichtung müssten im Interesse der Preisstabilität erweitert werden. "Grundlegende Priorität" in der kommenden Periode hat dem Minister zufolge der Kampf gegen die Inflation.
Die Teuerungsrate ist in der Türkei im Juni erstmals seit fast anderthalb Jahrzehnten auf mehr als 15 Prozent gestiegen. Die türkische Lira büßte innerhalb eines Jahres rund 30 Prozent ihres Werts gegenüber dem Dollar ein. Zwar gelang es der Zentralbank zuletzt, mit der Anhebung des Leitzinses die Talfahrt zu stoppen, doch der Währungskurs bleibt schwankungsanfällig.
Erdoğan drängt die Zentralbank regelmäßig dazu, die Leitzinsen nicht zu erhöhen. Eine Erhöhung der Zinsen gilt als wichtiges Mittel zur Stabilisierung der Währung, doch Erdoğan fürchtet in diesem Fall einen Einbruch des Wirtschaftswachstums.