Folgen von kanadischen Waldbränden auch in Europa spürbar

AFP
LEIPZIG
Veröffentlicht 24.08.2017 00:00
Aktualisiert 24.08.2017 16:54
AFP

Die Folgen der Waldbrände in Kanada sind auch in Europa zu spüren. In Deutschland, Tschechien und Griechenland wurde per Lichtradar eine Staubschicht in rund zwölf bis 17 Kilometern Höhe gemessen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Waldbrände in Kanada zurückgeht und in der Atmosphäre über die Arktis nach Europa transportiert wurde, wie das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung am Donnerstag in Leipzig mitteilte.

In der westkanadischen Provinz British Columbia breitete sich nach Behördenangaben ein riesiger Brand auf einer Fläche von 467.000 Hektar aus. Es ist demnach das größte Feuer in der Geschichte der Provinz. Seit April wurden bereits mehr als 1,2 Millionen Hektar Wald zerstört.

Bei Waldbränden können Ruß- und Aschepartikel durch die große Hitze weit hinauf in die Atmosphäre transportiert werden. Wenn diese sogenannte Aerosolmischung die Troposphäre überwunden hat, befindet sie sich oberhalb der Regenwolken und wird durch Regen nicht wieder aus der Atmosphäre ausgewaschen.

"In der Stratosphäre können diese Partikel dann ähnlich der Asche von Vulkanausbrüchen lange unterwegs sein und mit den Höhenwinden große Entfernungen über die Kontinente hinweg überwinden", erklärt Holger Baars vom Leipziger Leibniz-Institut. In Deutschland und anderen Teilen Europas wurde der Rauch nun mit Hilfe von Lichtradaren gemessen, die mit Laserstrahlen die Atmosphäre vom Boden aus erforschen.

Selbst in der Troposphäre, also in zehn bis 15 Kilometern Höhe, zeigen die Messungen seit Tagen Partikelschichten, die wahrscheinlich auch aus Westkanada herantransportiert wurden. Da in dieser Höhenregion Wolken und Niederschlag entstehen, können die Rauch- und Staubpartikel den Experten zufolge auch das Wetter in Europa beeinflussen, etwa weil die Aerosole die Einstrahlung des Sonnenlichts dämpfen

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