Vier spanische Polizisten aufgrund Drogenschmuggel festgenommen

AFP
MADRID, Spanien
Veröffentlicht 05.01.2017 00:00
Aktualisiert 05.01.2017 15:54
Weil sie Haschisch geschmuggelt haben sollen, sind mehrere Polizisten in einer südspanischen Kleinstadt verhaftet worden. (DPA)

Isla Mayor steht unter Schock: Vier der acht Polizisten, die in der unweit von Sevilla gelegenen andalusischen Kleinstadt arbeiten, sind festgenommen worden. Sie stehen unter Verdacht, sich an einem groß angelegtem Drogenschmuggel beteiligt zu haben. Dass die Hälfte der Guardia Civil-Beamten kriminell sei, bringe seinem 6000 Einwohner zählenden Ort negative Schlagzeilen, klagte Bürgermeister Juan Molero im Radiosender Cadena Ser.

Die vier Polizisten sollen Teil einer Bande sein, die im großen Stil Haschisch aus Marokko über die Straße von Gibraltar und den Fluss Guadalquivir nach Spanien schmuggelte. Um nicht aufzufallen, setzten sie für den Schmuggel aufblasbare Schnellboote ein.

Die Ordnungshüter wurden laut den Ermittlern bereits am Montag mit zwei weiteren Verdächtigen festgenommen. Neben den Schnellbooten beschlagnahmte die Polizei 50 Ballen mit Haschisch, mehrere Fahrzeuge, von denen einige als gestohlen gemeldet waren, sowie mehrere Jet-Skis. Den Festgenommenen droht nun eine Anklage wegen Drogenschmuggels, Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Bestechung und Verletzung ihrer Dienstpflicht.

Wegen seiner Nähe zu Marokko, einem der größten Haschisch-Produzenten, gilt Spanien als wichtigstes Einfallstor für die Droge. Im Jahr 2015 beschlagnahmten spanische Polizisten rund 100 Tonnen Hasch, den Großteil davon in Andalusien. Besonders beliebt ist die Sumpfgegend um Isla Mayor mit ihren vielen Versteckmöglichkeiten. Die spanische Zeitung "El País" bezeichnet den Guadalquivir deshalb auch als "Drogen-Fluss".

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