14 Jahre Haft für BVB-Attentäter aufgrund versuchten Mordes

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DORTMUND
Veröffentlicht 27.11.2018 00:00
Aktualisiert 27.11.2018 16:56
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Nach dem Bombenanschlag auf die Mannschaft von Borussia Dortmund vom April 2017 ist der Attentäter zu 14 Jahre Haft verurteilt worden. Das Dortmunder Schwurgericht erklärte Sergej W. des 28-fachen Mordversuches und der Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion für schuldig.

Nach Überzeugung des Gerichtes hatte der 29-Jährige aus Rottenburg am Neckar am 11. April 2017 bei der Abfahrt des Mannschaftsbusses am Teamhotel des BVB zum Champions-League-Heimspiel gegen AS Monaco drei Sprengsätze gezündet. Laut Anklage war sein Ziel, mit den Bomben Spieler zu töten und damit den Kurs der BVB-Aktie zum Absturz zu bringen.

Sergej W. hatte zwar zugegeben, die Bomben mit Metallstiften gebaut und gezündet zu haben. Der in Russland geborene Deutsche bestreitet jedoch jede Tötungsabsicht. Es sei ihm allein darum gegangen, Angst und Schrecken zu verbreiten, hieß es in seinem Geständnis. Er habe mit Optionsscheinen auf einen Kurssturz der Aktie gewettet und auf einen Gewinn von «einigen zehntausend Euro» gehofft.

Seine Verteidiger hatten deshalb nur eine Haftstrafe wegen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion beantragt. Diese sollte «deutlich im einstelligen Bereich» liegen.

Bei dem Anschlag war der spanische Innenverteidiger Marc Bartra im Inneren des Busses schwer am Unterarm verletzt worden. Ein Polizist, der dem Bus auf einem Motorrad vorausfahren sollte, hatte ein Knalltrauma erlitten. Der Beamte ist heute dienstunfähig.

In dem elf Monate dauernden Prozess hatten die Richter neben Sprengstoff- und Aktiensachverständigen auch fast alle damaligen Businsassen als Zeugen vernommen. Der heute für Borussia Mönchengladbach spielende Verteidiger Matthias Ginter brach dabei in Tränen aus. Der damals noch für Dortmund aktive Torwart Roman Weidenfeller sagte: «Der Anschlag hat mein Leben verändert.» Dortmunds damaliger Trainer Thomas Tuchel mutmaßte in seiner Zeugenaussage sogar, dass er nach der Saison weiter im Amt geblieben wäre, hätte es das Attentat nie gegeben.

Die Verteidiger hatten Sergej W. in ihren Plädoyers als zutiefst verunsicherte Persönlichkeit mit narzisstischen und selbstverliebten Zügen beschrieben.

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