Eine Gruppe von PKK-Sympathisanten hat am Samstag eine türkische Familie in Berlin angegriffen.
Während einer Demonstration am Alexanderplatz haben rund 100 Unterstützer der PKK verfassungswidrige Flaggen geschwenkt und skandierten Parolen der Terrororganisation.
Eine türkische Familie aus Nordrhein-Westfalen, die an diesem Tag die Hauptstadt besuchte, wurde von den Demonstranten überrumpelt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu erwiderten die Familienmitglieder die türkeifeindlichen Parolen mit „Türkei, Türkei" Rufen. Die PKK-Unterstützer hätten daraufhin die Familie angegriffen.
Informationen über den Gesundheitszustand der Familienmitglieder lagen zunächst nicht vor.
Nach den Tumulten nahm die Polizei die Familie und einige der PKK-Sympathisanten in Gewahrsam.
Andere PKK-Unterstützer demonstrierten zeitgleich in München, Hamburg, Düsseldorf, Hannover, Frankfurt und Darmstadt. Nach Polizeiangaben haben sich bei den Kundgebungen jeweils 80 bis 200 Demonstranten versammelt.
Die PKK wird von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Die marxistisch-leninistisch orientierte Organisation führt seit ihrer Gründung im Jahr 1978 einen bewaffneten Kampf gegen befeindete Gruppen und den türkischen Staat. Hauptziel ist eine Abspaltung von der Türkei und die Errichtung einer ideologischen Selbstverwaltung auf türkischem Hoheitsgebiet. Dafür setzt die PKK hauptsächlich terroristische Mittel ein. Ihre internationalen Ableger verfolgen ähnliche Ziele in ihren Ursprungsländern.
Seit Juli 2015 verloren mehr als 1.200 Menschen, darunter auch Zivilisten, durch Angriffe der PKK ihr Leben.
Die PKK ist seit 1993 in Deutschland verboten, dennoch ist sie bundesweit nach wie vor aktiv. Mitglieder der Organisation nutzen Europa und insbesondere Deutschland als Rückzugs- und Rekrutierungsgebiet. Laut Bundesverfassungsschutz leben in der Bundesrepublik derzeit etwa 14.000 Anhänger.