Im sächsischen Chemnitz ist ein nächtlicher Brandanschlag auf ein türkisches Restaurant verübt worden. Wie die Polizei mitteilte, drangen nach dem derzeitigen Ermittlungsstand drei Unbekannte am frühen Donnerstagmorgen in das Lokal „Mangal" ein und legten dort Feuer.
Anwohner bemerkten dies und wählten den Notruf, die Feuerwehr konnte die Flammen schnell löschen. Durch den Brand kam es zu einem Sachschaden von mehr als 300.000 Euro.
Da ein fremdenfeindliches Motiv gegenwärtig nicht ausgeschlossen werden könne, habe der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen, teilten die Beamten weiter mit. Ermittlungen würden aber in alle Richtungen geführt.
Wegen des Feuers in dem Mehrfamilienhaus mussten 17 Bewohner vorübergehend ihre Wohnungen verlassen, konnten aber nach dem Ende der Löscharbeiten zurück. Verletzt wurde niemand. Nach Zeugenangaben handelte es sich bei den drei Tätern um dunkel gekleidete Männer im Alter von etwa 25 Jahren, die mit einem dunkelroten Auto vom Tatort flohen.
Die Bevölkerung wurde indes dazu aufgerufen, mögliche Hinweise zur Tat bei der Chemnitzer Polizei zu melden.
Der einzige Trost sei, dass es bei dem Angriff keine Todesopfer gegeben habe, sagte der Inhaber des Restaurants, Ali Tulasoğlu, gegenüber der Nachrichtenagentur IHA.
In Chemnitz war es Ende August nach dem gewaltsamen Tod eines 35-Jährigen zu zahlreichen Demonstrationen, darunter auch rechter Gruppen, gekommen. Diese mündeten teils in Gewalt.
Seitdem ist es in der Stadt zu mehreren rechtsextremen Übergriffen gekommen. Anfang des Monats war der Besitzer eines persischen Restaurants von Unbekannten angegriffen und verletzt worden. Im August hatten vermummte Personen nach einer rechten Demonstration ein jüdisches Restaurant angegriffen und den Inhaber verwundet.