Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, hat die Umsetzung der zwischen Bund und Ländern beschlossenen Dürrehilfe für Bauern kritisiert.
Das Verfahren lasse eine schnelle und effektive Dürrehilfe nicht zu, erklärte Rukwied. Die Präsidenten der Landesbauernverbände fordern deshalb von Bund und Ländern, das Hilfsprogramm zu vereinfachen.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium von Julia Klöckner (CDU) bekräftigte, dass eine Auszahlung "so schnell wie möglich" geschehen solle. Da es sich allerdings um Steuergelder handele, könne dieses "nicht nach Gießkannenprinzip, sondern nur nach klaren, an der Bedürftigkeit der Unternehmen orientierten Kriterien ausgezahlt werden", erklärte Staatssekretär Hermann Onko Aeikens. "Das sind wir dem Steuerzahler schuldig."
Soweit das Geld bei bestimmten Bauern angeblich nicht ankomme, hänge dies nicht an einer zu bürokratischen Ausgestaltung der Dürrehilfe, "sondern schlichtweg daran, dass sich manche Betroffenen nicht in die Bücher schauen lassen wollen", erklärte er.
Klöckner hatte den Bauern im August Hilfen von Bund und Ländern in Höhe von insgesamt 340 Millionen Euro zugesagt und die Dürreperiode als "Witterungsereignis nationalen Ausmaßes" eingestuft. Erhalten sollen die Hilfen allerdings nur existenzgefährdete Betriebe, die einen Ertragsrückgang von 30 Prozent haben. Geprüft werden soll die Bedürftigkeit der Betriebe von den Ländern.
Die Bauern in Deutschland hatten aufgrund zu geringer Regenfälle und hoher Temperaturen die schlechteste Ernte seit Jahren eingefahren. Bund und Länder haben Hilfen von insgesamt 340 Millionen Euro in Aussicht gestellt.