Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen mehrere Rechtsextremisten wegen Bildung einer rechtsterroristischen Vereinigung in Chemnitz.
In Sachsen und Bayern wurden am Montag sechs Tatverdächtige festgenommen, wie der Generalbundesanwalt in Karlsruhe mitteilte. Sie sollen gemeinsam mit einem weiteren bereits in Untersuchungshaft sitzenden Beschuldigten eine führende Rolle in der Chemnitzer Neonazi- und Hooliganszene spielen und gewalttätige Angriffe auf Ausländer sowie politisch Andersdenkende geplant haben.
Ermittelt wird gegen insgesamt sieben Männer im Alter zwischen 20 und 31 Jahren. Sie sind laut Bundesanwaltschaft dringend verdächtig, eine rechtsterroristische Vereinigung mit dem Namen "Revolution Chemnitz" gegründet zu haben. Der mutmaßliche Rädelsführer der Gruppe, der 31-jährige Christian H., sitzt bereits seit Mitte September seit einem Angriff auf Ausländer in Chemnitz in Untersuchungshaft.
Diese Tat auf der Schlossteichinsel der Stadt, für die damals eine selbsternannte "Bürgerwehr" verantwortlich gemacht wurde, war nach Erkenntnissen der Ermittler ein "Probelauf" für einen von der Gruppe am 3. Oktober geplanten Übergriff. Die Rechtsextremen sollen demnach auch versucht haben, an halbautomatische Schusswaffen zu gelangen. Im Zusammenhang mit den Festnahmen wurden am Montag mehrere Wohnungen und weitere Räumlichkeiten in Sachsen durchsucht.