In der Nacht zum Montag ist die Fassade der DITIB-Moschee in Gladbeck zur Zielscheibe eines rassistischen Angriffs geworden.
Nach der Einweihung der DITIB-Zentralmoschee in Köln/Ehrenfeld durch Präsident Recep Tayyip Erdogan wurde die Debatte über den Moscheeverband DITIB erneut entfacht. Während Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) vor einer voreiligen Beobachtung des Verbandes warnte, sprach sich die Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth für einen härteren Umgang mit DITIB aus und machte deutlich, dass sie eine Beobachtung von DITIB durch den Verfassungsschutz richtig fände.
Laut Medienberichten prüft das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) eine Beobachtung der DITIB-Zentrale in Köln. Es ist bekannt, dass das BfV ein Dossier mit DITIB-Informationen an die Länder verschickte, die ihrerseits bis Mitte Oktober Material und eine Stellungnahme übermitteln sollten.
Der türkischstämmige Solinger Politiker und Rechtsanwalt Fatih Zingal äußerte sich zu dem Vorfall auf seiner offiziellen Facebook-Seite wie folgt: „Diese Nacht wurde die Fassade der DITIB-Moschee in Gladbeck mit Hakenkreuzen beschmiert" und erklärt, die Hetze gegen DITIB motiviere Rassisten zu solchen Taten.
In den deutschen Medien wurde in Vergangenheit immer wieder negativ über DITIB berichtet. Dem Verband wird vorgeworfen, ein verlängerter Arm Ankaras zu sein. Auch soll in den Gemeinden angeblich eine systematische Bespitzelung stattfinden. Die türkische Regierung und der DITIB-Moscheeverband weisen diese Behauptungen entschieden zurück.
In diesem Zusammenhang kam es bundesweit immer wieder zu politisch motivierten Angriffen auf DITIB-Moscheen.
DITIB erklärt hierzu: „Mit ihren annähernd tausend Moscheegemeinden bietet DITIB seit ihrer Gründung transparente religiöse und soziale Dienste für hunderttausende Gemeindemitglieder an. In einer solch großen Gemeinschaft mit so vielen ehrenamtlichen Personen kann es vereinzelte lokale Vorstandsmitglieder geben, die fehlerhaft handeln. DITIB hat diesbezüglich stets die erforderlichen Maßnahmen getroffen. Fehler wurden berichtigt und es wurden schriftliche und mündliche Abmahnungen erteilt." Die DITIB trotz ihrer gesellschaftlich wertvollen Beiträge als „gesellschaftsschädigenden Faktor" zu markieren, sei keineswegs hinnehmbar. DITIB werde auch zukünftig ihre religiösen und sozialen Dienste auf „transparente Art und Weise" fortführen.