Das Treffen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan mit dem nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) ist auf den militärischen Teil des Flughafens Köln/Bonn verlegt worden. Das Gespräch werde "im Empfangsgebäude der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung" stattfinden, teilte die Landesregierung Nordrhein-Westfalen am Samstag mit. Ein Treffen im Schloss Wahn unweit des Flughafens war am Protest der Eigentümer gescheitert.
Erdoğan wird um etwa 14.00 Uhr in Köln erwartet. Nach der offiziellen Begrüßung findet das Gespräch der beiden Politiker statt. Im Anschluss reist der türkische Präsident dann weiter zur Einweihung der Ditib-Zentralmoschee in Köln.
Die Eigentümer von Schloss Wahn hatten das Treffen zwischen Erdoğan und Laschet am Freitag gerichtlich gestoppt. Sie erwirkten beim Kölner Landgericht eine einstweilige Verfügung, wonach das Schloss nicht als Ort des geplanten Gesprächs beider Politiker genutzt werden darf.
Laut einer vom Generalbevollmächtigten der Eigentümerfamilie verbreiteten Stellungnahme ist das Schloss seit mehr als 60 Jahren an die Universität Köln zur Unterbringung der theaterwissenschaftlichen Sammlung sowie des Institutes für Theaterwissenschaft vermietet.
"Eine Information oder Vorabbefragung der Eigentümerfamilie durch den Mieter (Universität Köln) erfolgte nicht", hieß es in der Erklärung der Schlosseigentümer. "Aus politischer Überzeugung lehnen wir einen Empfang des türkischen Staatspräsidenten auf Schloss Wahn ab." Die geplante Nutzung des Schlosses widerspreche dem vereinbarten Nutzungszweck und sei somit rechtswidrig.