Tornado am Niederrhein zieht „Schneise der Verwüstung“

DPA
VIERSEN
Veröffentlicht 17.05.2018 00:00
Aktualisiert 17.05.2018 12:33
AP

Gefährliches Naturschauspiel: Ein Tornado hat im Raum Viersen am Niederrhein gewütet und mindestens zwei Menschen verletzt, einen davon schwer. Von einer «Schneise der Verwüstung» sprach der Kreis: «In Viersen-Boisheim sind Häuser so stark beschädigt, dass sie vorübergehend unbewohnbar sind.»

In dem Ortsteil mit 2000 Einwohnern haben nun 40 bis 50 Häuser Schäden, wie die Stadt Viersen ergänzte. Zahlreiche Häuserdächer seien abgedeckt, Bäume umgeknickt, Straßen nicht befahrbar. Auch die Autobahn 61 nahe der niederländischen Grenze war teilweise von Sperrungen betroffen. Die «Rheinische Post» hatte zuerst berichtet.

Ein Sprecher des Kreises berichtete von einem schwer verletzten Autofahrer in dem Ort Nettetal-Schaag und einem Feuerwehrmann, der in Nettetal einen Stromschlag erlitten habe. Die Polizei sprach von einem 23 Jahre alten Autofahrer, der nach Verlassen seines Wagens von herabstürzenden Ästen schwer verletzt wurde, sowie von einem Leichtverletzten. Ob es um dieselben Menschen geht, war zunächst noch unklar.

Gegen 18 Uhr sei der Wirbelsturm über die Ortschaften Viersen-Boisheim, Nettetal-Schaag, Schwalmtal-Dilkrath, Schwalmtal und teilweise über Niederkrüchten gezogen, schilderte die Kreisverwaltung auf ihrer Facebookseite am Mittwochabend.

Auf der Bahnlinie vom rheinischen Mönchengladbach ins niederländische Venlo musste laut Polizei der Verkehr ruhen. Auch mehrere Straßen blieben zunächst gesperrt, weil umgeknickte Bäume den Weg blockierten. Das Unwetter hat sich nach ersten Polizeiangaben innerhalb von etwa 10 bis 15 Minuten abgespielt.

«Ein sehr eindrucksvoller Tornado zog über den Landkreis Viersen im Westen von NRW hinweg, er richtete hier einige Schäden an», teilte der Wetterunternehmer Jörg Kachelmann auf seiner Internetseite mit. In Deutschland seien in diesem Jahr bisher mindestens sechs Tornados beobachtet worden, schreibt Kachelmann weiter.

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