Tausende PKK-Sympathisanten demonstrieren in Hannover

DAILY SABAH MIT DPA
ISTANBUL
Veröffentlicht 17.03.2018 00:00
Aktualisiert 18.03.2018 11:54
DPA

Rund 11 000 PKK-Sympathisanten haben nach Angaben der Polizei in Hannover gegen die türkische Operation in Syrien demonstriert.

Dabei seien laut Behörden auch verbotenen Fahnen gezeigt und verbotene Parolen gerufen worden. Beamte stellten mehrere Utensilien sicher. Bei einem Zwischenfall wurden Beamte mit Plastikflaschen beworfen und mit Fahnenstangen angegangen, wie ein Sprecher sagte. Es kam zu mindestens zwei Festnahmen.

Zum Neujahrsfest Newroz wollten sich nach Veranstalterangaben im Laufe des Tages rund 15 000 Menschen zu zwei Protestzügen und einer Abschlusskundgebung treffen. Die Polizei rechnete mit erheblichen Behinderungen im Stadtzentrum.

Die Polizei war in Hannover mit einem Großaufgebot im Einsatz, um mögliche Konflikte zu vermeiden. Am Vormittag kontrollierten die Beamten an verschiedenen Stellen des Stadtgebietes Fahrzeuge. Beobachtern zufolge schwenkten einige Demonstranten Fahnen mit dem Bild des Chefs der verbotenen Terrororganisation PKK, Abdullah Öcalan. Mehrfach wiesen Beamte die Versammlungsteilnehmer darauf hin, keine verbotenen Symbole zu zeigen.

In den vergangenen Wochen haben PKK-nahe Organisationen mehrfach gegen den Einsatz türkischer Truppen in Syrien demonstriert.

Die türkischen Streitkräfte (TSK) führen seit dem 20. Januar die „Operation Olivenzweig" durch, die sich gegen den syrischen PKK-Ableger, die „Volksschutzeinheiten" (YPG) richtet. Ziel der Operation ist die Schaffung von Sicherheit und Stabilität entlang der türkischen Grenzen und der Region sowie die Beseitigung von Terroristen zum Schutz der syrischen Bevölkerung.

Die heute von der YPG in Nordsyrien kontrollierten Gebiete waren 2013 von den Truppen des Assad-Regimes aus taktischen Gründen kampflos zurückgelassen worden. Das sogenannte Autonomiegebiet „Rojava" entstand nicht zuletzt durch die Vertreibung beachtlicher Teile der arabischen und turkmenischen Bevölkerung. Die Türkei möchte durch die Sicherung Afrins eine Rückkehr der vertriebenen Bevölkerungsteile ermöglichen. Dies sieht die Türkei als Grundbedingung für die Einheit Syriens.

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