Auf eine Moschee im Berliner Bezirk Reinickendorf ist in der Nacht zum Sonntag ein Brandanschlag verübt worden. Passanten hörten gegen zwei Uhr morgens ein Klirren und sahen drei Menschen weglaufen, die sie als Jugendliche beschrieben, wie die Berliner Polizei mitteilte. Anschließend entdeckten die Zeugen eine eingeworfene Scheibe im Erdgeschoss eines Mehrfamilienhauses sowie ein Feuer in den Räumen des türkischen Moscheevereins, der zum Ditib-Verband gehört.
Bayram Türk, der Vorsitzende der Moschee, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu, dass der Eingang der Moschee und der Teeladen in Flammen stand, als er ankam. Zu diesem Zeitpunkt waren die Einsatzkräfte der Feuerwehr bereits anwesend.
Feuerwehrleute löschten den Brand, der Hauptraum brannte komplett aus. Verletzt wurde niemand. Die Polizei ging von einer politisch motivierten Straftat aus, der Staatsschutz übernahm die Ermittlungen.
Laut Türk habe das Feuer habe die Moschee unbrauchbar gemacht.
Die Zahl der Angriffe auf Moscheen und türkische Einrichtungen vermehren sich in letzter Zeit aufgrund der türkischen Operation in Afrin, die sich gegen den syrischen PKK-Ableger YPG richtet.
Doch auch durch den Rechsextremen-Trend in Deutschland kam es in Deutschland im vergangenen Jahr zu mindestens 950 Angriffen auf Moscheen und Muslime. Derzeit gibt es keine Vergleichsdaten, da die Polizei erst seit Beginn 2017 mit der Aufzeichnung solcher Fälle begonnen hat.