Trotz der Air-Berlin-Pleite sind 2017 von deutschen Flughäfen so viele Passagiere gestartet wie noch nie. Die Zahl kletterte binnen Jahresfrist um gut fünf Prozent auf 117,6 Millionen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Grund sind vor allem mehr Reisen ins Ausland: Hier lag das Plus bei 6,5 Prozent. Der innerdeutsche Passagierverkehr von den 24 größten Flughäfen hingegen stagnierte mit knapp 24 Millionen Fluggästen.
Das mit Abstand beliebteste Reiseziel der Deutschen war erneut Spanien mit gut 14 Millionen Passagieren, vor Großbritannien (7,3 Millionen) und Italien (7,0 Millionen). Kräftige Zuwächse gab es bei Flügen nach Griechenland (+19,2 Prozent) und Portugal (+16,4 Prozent). Das Türkei-Geschäft verlor auch 2017, hier mussten die Airlines ein Minus von fast vier Prozent wegstecken.
Die Deutschen zog es derweil zunehmend in die Ferne. So stieg die Zahl der Passagiere im Interkontinentalverkehr überdurchschnittlich um 8,4 Prozent auf fast 21 Millionen. Hohe Zuwächse hatte das Afrika-Geschäft mit 35 Prozent. Allein die Zahl der Fluggäste mit Ziel Ägypten stieg um 69 Prozent.
Die nach der Lufthansa zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin hatte im August Insolvenz angemeldet und Ende Oktober den Flugverkehr in Eigenregie eingestellt. Vor allem seit Anfang dieses Jahres haben die Lufthansa-Billigtochter Eurowings und die britische Airline Easyjet ihr Angebot ausgeweitet.