Die Zahl der Sexualstraftaten in der Bundeswehr hat einem Medienbericht zufolge 2017 gegenüber dem Vorjahr um mehr als 80 Prozent zugenommen. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 234 Sexualstraftaten gemeldet worden, berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Freitag vorab. Darunter seien auch 14 Fälle vollendeter oder versuchter Vergewaltigung, fast dreimal so viele wie 2016 mit fünf Fällen.
Für 2017 liegen der Bundeswehr erstmals vollständige Zahlen über die Verdachtsfälle vor. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte dem Bericht zufolge den Anstieg der Zahlen auch damit, dass sich die Sensibilität erhöht habe. Außerdem würden Verdachtsfälle vermehrt und früher gemeldet sowie Altfälle neu aufgerollt.
Die Erstmeldungen betreffen nach Angaben des Sprechers die gesamte Bandbreite von Belästigungen: "von einem Zuwerfen eines Kusses, dem Berühren einer Schulter oder eines bekleideten Oberschenkels bis hin zu Vergewaltigung".