„Spiegel“: Zweiter Putschversuch in der Türkei möglich

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 04.07.2017 00:00
Aktualisiert 04.07.2017 12:35
DPA

Wäre ein zweiter Putschversuch in der Türkei möglich? Laut einem Bericht des Türkei-Korrespondenten Maximilian Popp liegt dieser Gedanke gar nicht mal so fern – das Land sei sowieso krisengeschüttelt und werde von immer neueren Krisen bedroht.

Der „Spiegel" veröffentlichte am Samstag einen sechsseitigen Artikel von Popp, worin behauptet wird, dass alle Faktoren, die zum Putschversuch führten, immer noch bestehen würden - und ein zweiter Versuch, die demokratisch gewählte Regierung zu stürzen, keine Unmöglichkeit wäre.

Die Drahtzieher des Putschversuches gegen Präsident Recep Tayyip Erdoğan, seien teilweise auf freiem Fuß. Fetullah Gülen, der in den USA lebende Anführer der Terrorgruppe FETÖ, bleibe weiterhin der Hauptverdächtige, ihm erwarte in der Türkei eine lebenslange Freiheitsstrafe.

Ein aktueller Bericht über die FETÖ-Aktivitäten hatte ergeben, dass die FETÖ, Deutschland als zentralen Sammelbecken genutzt hat, sie konnten sich dort organisieren und vernetzen.

Der von der „Stiftung für soziale, politische und ökonomische Forschung" (SETA) herausgegebene Bericht bezichtigt Deutschland, die FETÖ, genauso wie die Terrororganisation PKK zu behandeln – ihnen Spielraum zu gewähren und die Aktivitäten nicht zu unterbinden.

Die deutsch-türkischen Beziehungen seien dadurch maßgeblich und auf weite Sicht gefährdet.

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