Die Türkei hat am Mittwoch des blutigen Anschlags auf den Istanbuler Atatürk-Flughafen gedacht, bei dem vor einem Jahr 45 Menschen getötet worden waren. Weinende Angehörige legten am Nachmittag vor der Haupthalle des Flughafens an einer schwarzen Gedenktafel mit den Namen der Opfer rote Nelken nieder. "Wir gedenken mit Respekt, wir werden niemals vergessen", hieß es auf der Schleife eines Kranzes.
Drei Attentäter hatten am Abend des 28. Juni 2016 das Hauptterminal gestürmt und das Feuer auf Passagiere und Mitarbeiter eröffnet, bevor sie sich in die Luft sprengten. Es war der schwerste Anschlag auf einen Flughafen in der Geschichte der Türkei. Die Regierung machte die Terrororganisation Daesh verantwortlich, doch bekannte sich die Extremistengruppe nie zu dem Anschlag.
Bereits im Januar 2016 waren bei einem Anschlag auf eine Touristengruppe vor der Blauen Moschee in Istanbul zwölf Deutsche getötet worden. Auch für diesen Anschlag machte die Regierung die Daesh verantwortlich. In den folgenden Monaten erschütterten zudem mehrere Angriffe von PKK-Terroristen auf Sicherheitskräfte die Bosporus-Metropole sowie die Hauptstadt Ankara. Besonders der Tourismus in der Türkei wurde dadurch beeinträchtigt.
Nach dem Anschlag auf den Atatürk-Flughafen nahmen die Behörden 42 Verdächtige fest, darunter Algerier, Türken und Personen aus den russischen Kaukasus-Republiken. Zwei der Attentäter wurden als Wadim Osmanow und Rachim Bulgarow identifiziert. Der Name des dritten Selbstmordattentäters wurde nicht bekannt gegeben. Der Prozess gegen die mutmaßlichen Drahtzieher soll am 13. November beginnen.