Der japanische Autohersteller Honda hat am Dienstag verkündet, dass die Niederlassung in der Türkei von den geplanten Werksschließungen nicht betroffen sei und zugleich eine geplante Umstrukturierung signalisiert.
Der japanische Autobauer hatte Anfang dieser Woche bereits die Schließung seines Werks in Großbritannien bis 2021 bekannt gegeben und dafür „unerwartete Veränderungen in der globalen Autoindustrie" vorgeschoben. Davon sind aktuell rund 3.5000 Arbeitsstellen betroffen.
Gegenüber der Nachrichtenagentur Anadolu versicherte Bülent Kılıçer, stellvertretender Geschäftsführer von Honda in der Türkei: „Honda verlässt die Türkei nicht."
„Wir überprüfen unser globales Produktionssystem und seine Leistungsfähigkeit, indem wir die Notwendigkeit einer Optimierung der Produktionskapazität und einer Steigerung der Produktionseffizienz in Betracht ziehen", erklärte Kılıçer. Der türkische Betrieb werde sich in Zukunft vermehrt auf die Herstellung von Elektrofahrzeugen konzentrieren.
Im Rahmen der Umstrukturierung soll zunächst die Produktion des aktuellen Civic Sedan bis Ende 2021 eingestellt werden. Honda-Präsident Takahiro Hachigo hatte dies bereits zuvor bei einer Pressekonferenz angekündigt.
Die Entscheidung stehe aber nicht im Zusammenhang mit der Arbeit des Autokonzerns in der Türkei, so Kılıçer. Denn in den letzten 20 Jahren habe Honda sein Geschäft stetig steigern können. Dies sehe man anhand der „beeindruckenden Bilanzen" in den vergangenen Jahren.
Daher plane das Unternehmen auch in Zukunft eine Förderung der wirtschaftlichen Aktivitäten in der Türkei. Alle internen Entscheidungen würden weiterhin mit den örtlichen Instanzen kommuniziert und transparent gestaltet werden, versprach Kılıçer.
Die Autofabrik in der nordwestlichen Provinz Kocaeli ist der zweite Honda-Betrieb in Europa. Die Honda-Gebze-Fabrik wurde auf einer Gesamtfläche von rund 290.000 Quadratmetern errichtet. Honda produziert in der Türkei derzeit jährlich rund 38.000 Fahrzeuge.