Der armenische Ministerpräsident Sersch Sargsjan hat unter dem Druck andauernder Straßenproteste seinen Rücktritt erklärt. Das meldeten übereinstimmend die russischen Agenturen Tass und Interfax aus Eriwan.
Mehrere Tausend armenische Studenten hatten heute die Proteste gegen Ministerpräsident Sersch Sargsjan fortgesetzt. In langen Kolonnen zogen sie nach örtlichen Medienberichten friedlich Richtung ins Zentrum der Hauptstadt Eriwan. Dort hielt die Polizei die Straße am Parlament abgeriegelt. Zugleich rief die Polizei die Demonstranten dazu auf, gemeinsam für einen geordneten Verlauf der Kundgebung zu sorgen.
Die Straßenproteste in der Ex-Sowjetrepublik im Südkaukasus dauern seit elf Tagen an. Sargsjan wird kritisiert, weil er nach zehn Jahren die Macht nicht abgegeben hat, sondern vom Präsidentenamt vergangene Woche an die Spitze der Regierung gewechselt ist.
Am Sonntag waren etwa 280 Demonstranten festgenommen worden, darunter der Oppositionsführer, Nikol Paschinjan. Trotzdem hatten sich abends mehrere Zehntausend Menschen auf dem Platz der Republik versammelt.