Aus Sorge vor einem baldigen Ausbruch des Vulkans Agung auf der Urlaubsinsel Bali hat die indonesische Regierung angeordnet, dass rund 100.000 Menschen die Umgebung des Vulkans verlassen müssen. Rund 40.000 Bewohner seien bereits aus dem Gefahrengebiet geflohen, teilte die Katastrophenschutzbehörde am Montag mit. Diese Zahl müsse jedoch noch mehr als verdoppelt werden.
Der Vulkan Agung stößt seit einigen Tagen eine Rauch- und Aschewolke aus, am Montag stieg die Wolke 3400 Meter in den Himmel. Die Behörden riefen deshalb bereits die höchste Warnstufe aus. Die Sperrzone wurde auf zehn Kilometer um den Berg erweitert. Der Flughafen der Inselhauptstadt Denpasar wurde geschlossen.
Der Vulkan Agung liegt 75 Kilometer vom beliebten Urlaubsort Kuta entfernt. Bali lockt jedes Jahr Millionen von Touristen aus aller Welt an. Im Flugverkehr kam es bereits am Wochenende zu Ausfällen und Verspätungen.
Beim bislang letzten Ausbruch des Vulkans Agung waren 1963 fast 1600 Menschen ums Leben gekommen. Im September war der Vulkan wieder aktiv geworden, schon damals wurde die höchste Warnstufe ausgerufen. 140.000 Menschen im Umkreis des Vulkans wurden in Sicherheit gebracht.
Ende Oktober nahm die Aktivität des Agung wieder ab, die Warnstufe wurde auf das zweithöchste Level herabgesetzt. Viele Menschen kehrten in ihre Häuser zurück. Vergangenen Dienstag nahm die Aktivität des Vulkans dann wieder zu.