Bei schweren Zusammenstößen zwischen hunderten Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften sind am Montag in Ramallah und Bethlehem mindestens zwölf Palästinenser verletzt worden.
Nach Angaben einer palästinensischen Notfallhelferin wurden elf verletzte Palästinenser ins Krankenhaus gebracht, nachdem die israelischen Soldaten mit Gummigeschossen auf sie gefeuert hatten. Einen Verletzten gab es bei ähnlichen Auseinandersetzungen in Bethlehem.
Hunderte Palästinenser, von denen viele schwarze T-Shirts mit der Aufschrift "1948" trugen, protestierten bei einer Nakba-Versammlung. Mit "Nakba" (Katastrophe) bezeichnen die Palästinenser die Flucht und Vertreibung von mehr als 760.000 Palästinensern im Zuge der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948. Auch aus anderen Orten im Westjordanland wurden Zusammenstöße gemeldet.
Weltweit gibt es laut den offiziellen Statistiken der palästinensischen Behörden mehr als zwölf Millionen Palästinenser, mehr als 5,5 Millionen werden von der UNO als Flüchtlinge eingestuft.
Vor dem Beginn der stundenlangen Auseinandersetzungen in Ramallah marschierten mehrere tausend Menschen mit palästinensischen Flaggen durch die Stadt. Viele trugen große Schlüssel bei sich - als Symbol für die 1948 verloren gegangenen Heimstätten.
"Ich komme jedes Jahr zur Erinnerung an den Jahrestag, diese Katastrophe", sagte die 62-jährige Salha Orabi aus dem Flüchtlingslager Dschalasun bei Ramallah. "Nakba heißt für uns Zerstörung." Die Palästinenserorganisationen verlangen vor einer Beilegung des Nahost-Konflikts das Recht auf Rückkehr für die Flüchtlinge.