Das aserbaidschanische Militär hat nach eigenen Angaben ein armenisches Luftabwehrsystem in der Südkaukasus-Region Berg-Karabach zerstört. Die Militäraktion in der grenznahen Gegend von Fisuli-Choschawend sei erfolgt, um eine potenzielle Bedrohung für die aserbaidschanische Luftwaffe auszuschalten, sagte am Dienstag ein Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums in Baku. Das Militär in der Region Berg-Karabach bestätigte den Angriff vom Vortag und erklärte, er sei mit einer ferngesteuerten Rakete erfolgt.
Der Streit um die Kaukasus-Region Berg-Karabach wurde nach einem Waffenstillstand von 1994 nie vollständig beigelegt. Bei Kämpfen zwischen aserbaidschanischen Regierungstruppen und armenischen Einheiten aus wurden im Februar mehrere aserbaidschanische Soldaten getötet. Im April 2016 gab es die folgenschwersten Gefechte seit Jahrzehnten mit mindestens 110 Toten. Armenische Milizen brachten das Gebiet Anfang der 90er Jahre unter ihre Kontrolle. In dem damaligen Krieg, der mit dem Waffenstillstand von 1994 beendet wurde, sind etwa 30.000 Menschen getötet worden.
Baku, dessen Militärhaushalt größer als die gesamten staatlichen Ausgaben Armeniens ist, droht immer wieder mit der Rückeroberung von Berg-Karabach, sofern die Provokationen Seitens Armenien nicht beendet werden. Armenien warnt aber, es werde ein solches Vorgehen nicht akzeptieren und stützt sich auf seine Allianz mit Russland.