Ungeachtet eines möglichen US-Patriot-Deals mit Ankara werde Russland an den Bedingungen zur Lieferungen der S-400-Systeme an die Türkei festhalten, hieß es am Mittwoch aus dem Kreml.
Russland hatte mit der Türkei bereits im Dezember 2017 einen Vertrag zum Verkauf von zwei russischen S-400-Systemen im Wert von über 2 Milliarden US-Dollar abgeschlossen.
Die USA betrachten die Annäherung zwischen den beiden Ländern mit Skepsis. Sie warnen davor, dass die S-400 nicht mit den Nato-Systemen kompatibel seien und Russland dadurch Zugang zu Informationen über Nato-Flugzeuge bekommen könnte.
Die Anfrage aus Ankara zum Kauf Patriot-Systemen stieß jedoch lange Zeit auf stumme Ohren. Erst am vergangenen Dienstag war vom US-Außenministerium ein Kurswechsel signalisiert worden. Demnach schlug das Pentagon einen Patriot-Deal in Wert von 3,5 Milliarden Dollar mit der Türkei vor.
Der Kreml-Sprecher Dmitry Peskow sagte bei einer Telefonkonferenz mit Reportern, dass die Geschäfte von Russland und den USA als voneinander unabhängig betrachtet werden sollten. Russland erfülle weiterhin alle Bedingungen für die S-400-Lieferungen an die Türkei.
„Wir sehen keine Gründe, unseren türkischen Kollegen nicht zu vertrauen", antwortete Peskow auf die Frage der Journalisten, ob Moskau Bedenken hätte, dass Ankara sensible Daten über das System mit den Amerikanern teilen könnte.
Die Patriot-Raketen der Nato bilden das Gegenstück zu den russischen S-400-Systemen.
Die jüngste Zusage aus den USA für den Verkauf von Patriot-Raketen ebnet den Weg für neue Verhandlungen mit der Türkei.