Nach seiner Strafzoll-Ankündigung hat US-Präsident Donald Trump erneut gegen die Europäische Union ausgeteilt. Die EU sei zu den USA "besonders hart", sagte Trump am Dienstag bei einem Treffen mit dem schwedischen Regierungschef Stefan Löfven im Weißen Haus. "Sie machen es für uns fast unmöglich, mit ihnen Geschäfte zu machen", sagte Trump über die Europäer. Die Handelssituation sei "sehr, sehr ungerecht".
Trump hatte am vergangenen Donnerstag Strafzölle auf Aluminium und Stahl unter anderem aus der EU angekündigt. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker drohte daraufhin mit Strafzöllen auf US-Produkte wie Bourbon-Whiskey, Harley-Davidson-Motorräder oder Levi's-Jeans. Trump legte deshalb nach und brachte auch Strafzölle auf Autos aus der EU ins Gespräch. Von massiver Kritik aus dem In- und Ausland und Warnungen vor einem Handelskrieg zeigte er sich bislang unbeeindruckt.
Bei dem Treffen mit Löfven sagte Trump, er fürchte keinen Handelskonflikt. "Wenn wir bei jedem Land hinten liegen, sind Handelskriege nicht so schlecht", sagte er. Ein Handelskrieg schade den anderen Ländern, nicht den USA. "Wir werden sehen, was passiert."
Löfven betonte wiederum nach dem Treffen mit Trump im Weißen Haus, dass ein offener und freier Handel "äußerst wichtig" für Schweden und die EU sei. Die EU-Kommission will am Mittwoch ihre Strategie für eine Reaktion auf die angekündigten Strafzölle vorstellen. Das Brüsseler Arsenal an möglichen Gegenmaßnahmen erstreckt sich von einer Klage vor der Welthandelsorganisation bis hin zu Strafzöllen auf US-Produkte und eigenen Einfuhrbeschränkungen.