Griechischer Grenzschutz verprügelt Flüchtlinge – und schickt sie halbnackt in die Türkei

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 14.11.2018 00:00
Aktualisiert 15.11.2018 12:01
DHA

Eine Gruppe von 14 Flüchtlingen ist am Montag von Dorfbewohnern in der nordwestlichen Provinz Edirne halbnackt und verletzt aufgelesen worden.

Die Flüchtlinge erzählten, dass sie von griechischen Sicherheitskräften zusammengeschlagen worden seien. Anschließend hätten sie sich ausziehen und ihre Wertgegenstände abgeben müssen. Die aus Jemen und Palästina stammenden Flüchtlinge wurden am Montagnachmittag auf einem offenen Feld nahe des Flusses Maritsa von Einheimischen aus dem Dorf Kiremitçi Salih gefunden. Der Fluss bildet die Grenze zwischen der Türkei und Griechenland.

Die Dorfbewohner erklärten, dass sie die Flüchtlinge anschließend in die Teestube des Ortes gebracht hätten - dort seien sie mit Kleidung und Essen versorgt worden. Auf Fotos ist zu sehen, wie sich die Gruppe vor einem Ofen wärmt.

Anschließend seien die örtlichen Behörden über den Vorfall informiert worden, teilten die Dorfbewohner mit.

Der Dorfvorsteher Zeki Ateş sagte der Nachrichtenagentur DHA, dass die Körper aller Flüchtlinge sichtbare Anzeichen von Gewalteinwirkung gehabt hätten – insbesondere im Rückenbereich.

Die Flüchtlinge seien nach ihrer Versorgung zur weiteren Befragung von Sicherheitskräften mitgenommen worden.

Der Vorfall war der jüngste in einer Reihe von Misshandlungsfällen, an denen der griechische und bulgarische Grenzschutz beteiligt waren.

Ähnliche Vorfälle ereigneten sich auch in der Ägäis. Die griechische Küstenwache wurde bereits mehrmals von Menschenrechtsorganisationen beschuldigt, die Luft aus den Flüchtlingsbooten gelassen oder diese in die türkischen Hoheitsgewässer zurückgedrängt - und so deren Ertrinken mutwillig in Kauf genommen zu haben.

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