In den USA haben Angehörige der Opfer des Anschlags von Orlando die Internetriesen Facebook, Google und Twitter wegen Unterstützung der Terrororganisation Daesh verklagt. Die Familien dreier Opfer werfen den Konzernen vor, sie hätten Daesh "wissentlich und ohne Rücksichtnahme" ermöglicht, die sozialen Netzwerke als Mittel zur Rekrutierung von Terroristen, Geldbeschaffung und Verbreitung von Propaganda zu nutzen.
Diese Form der Unterstützung habe den Aufstieg von Daesh befördert und diese in die Lage versetzt, zahlreiche terroristische Anschläge zu verüben. Die Kläger verlangen Entschädigung.
Im Juni hatte der 29-jährige Omar Mateen, ein US-Bürger und Sohn afghanischer Einwanderer, den Homosexuellen-Nachtclub "Pulse" in Orlando (US-Bundesstaat Florida) überfallen und dort um sich geschossen. 50 Menschen wurden getötet, darunter der Attentäter von der Polizei. Mateen hatte sich Daesh und deren Anführer Abu Bakr a-Bagdadi die Treue geschworen.
Facebook erklärte zu der Klage, die Standards des Unternehmens machten deutlich, dass terroristische Gruppen nichts in den sozialen Netzwerken zu suchen hätten. Wenn derlei Inhalte bemerkt würden, würden sie schnell entfernt. Google reagierte zunächst nicht, der Kurzbotschaftendienst Twitter lehnte eine Stellungnahme ab.