Schwerer Schneefall hat in den letzten Tagen fast die ganze Türkei getroffen. Die Flüsse frieren zu. Überall sind spitze Eiszapfen zu sehen: Der Schnee bietet eine einzigartige Kulisse für den einen oder anderen Fotografen, dennoch erschwert er auch erheblich den Alltag für alle anderen Arbeitnehmer im Land.
Am Dienstagabend brach Erzurum, eine Stadt im Osten der Türkei, einen neuen Kälterekord. Die Temperaturen in Erzurum erreichten minus 35 Grad Celsius. Darauf folgte die Stadt Ardahan im Nordosten, wo die Temperaturen auf minus 28 Grad Celsius sanken.
Die Einheimischen blieben meistens in ihren Wohnungen, während der Verkehr auch von der Kälte ziemlich getroffen war. Es bildeten sich lange Stauschlangen und Motoren der Fahrzeuge konnten wegen gefrorener Kraftstoffleitungen nicht starten. Einige von ihnen bedeckten ihre Fahrzeuge mit Decken als primitives Mittel, um ihre Fahrzeuge vor dem kalten Wetter zu schützen.
In der Provinz Kars konnte man Fußgänger sehen, die sich an einer Bushaltestelle mit einer elektrischen Heizung aufheizten.
Kaltes Wetter beeinträchtigte auch die Tierwelt. In der östlichen Stadt Tunceli, musste eine Horde von Wildschweinen in Wohngebieten auf Nahrungssuche gehen, da sie rundherum aufgrund der eisigen Kälte nichts mehr finden konnten.
In Bitlis strömten Dorfbewohner, die von Fotografen begleitet wurden, zu Thermalquellen, wo die Temperaturen bei circa 40 Grad Celsius lagen. Thermalquellen im Dorf Budaklı werden in allen Jahreszeiten von einheimischen und ausländischen Touristen besucht. Man glaubt, dass die Quellen, Krankheiten heilen, insbesondere Haut- und Knochenbeschwerden.
Auch in der mittelanatolischen und der flächenmäßig größten Provinz der Türkei, Konya, waren alle Straßen mit weißem Schnee bedeckt. Am meisten freuten sich Schüler, die durch den permanenten Schneefall schulfrei bekamen.