Die historische und natürliche Schönheit der südöstlichen Provinz Hasankeyf weckt das Interesse der Touristen aus der ganzen Welt. Tausende Touristen ergreifen die letztmalige Chance die Region zu besichtigen, bevor sie durch das Ilısu Dam Projekt komplett unter Wasser versinkt.
Lokale Unternehmer sagen, dass Hasankeyf schon vor etwa zwei Jahren ein erstklassiges Ziel für Touristen gewesen sei, als eine Reihe von Terrorangriffen im Südosten des Landes die Touristenzahlen negativ beeinflusste. Aber jetzt, da das Land nun einen stabileren Zustand habe, würden auch die Besucher in die Region zurückkehren.
Einige örtliche Unternehmer nutzten die ruhige Zeit als Gelegenheit, ihre touristischen Dienstleistungen zu verbessern. Für den Handwerker İbrahim Tanrıkulu bedeutete das zu lernen, wie man eine Hirtenpfeife spielt.
„Als es in der Region keine Arbeit gab, lernte ich die Pfeife zu spielen. Jetzt empfange ich meine Gäste mit einem harmonievollem Klang", so Tanrıkulu.
Bezirksgouverneur von Hasankeyf, Faruk Bülent Baygüven, stellte fest, dass mehr getan werden sollte, um das Bewusstsein für den touristischen Wert von Hasankeyf zu wecken.
„Ich habe den eigentlichen Wert dieses Bezirks nicht verstanden, bis ich hierhergekommen bin. Es ist ein sehr historischer Ort, wo sich die Zivilisationen treffen, und wir wollen, dass Touristen das vor Ort sehen können", sagte Baygüven.
Hasankeyf, am Ufer des Tigris, ist eines der ältesten, kontinuierlich besiedelten Gebiete der Welt, bekannt als „die Wiege der Zivilisation". Das Gebiet um die Stadt ist die Heimat von Tausenden künstlichen Höhlen, die aus Kalksteinfelsen geschnitzt sind, sowie von Hunderten mittelalterlichen Denkmälern, die die Gegend zu einem Freilichtmuseum machen.
In Vorbereitung auf die Fertigstellung des „Ilısu-Damms" versetzten die Behörden, im April dieses Jahres, das 650-jährige „Zeynel Bey Grab" in den neuen „Hasankeyf-Kulturpark".