Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu ist am Dienstag mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow zusammengekommen. Das Gespräch fand am Rande des Außenministertreffens des „Verbands Südostasiatischer Nationen" (ASEAN) in Thailand statt.
Wie diplomatische Quellen mitteilten, erörterten die beiden Minister bilaterale und regionale Fragen. Dabei seien insbesondere die Situation in Syrien mit Schwerpunkt auf Idlib sowie der geplante syrische Verfassungsausschuss und der Astana-Prozess thematisiert worden.
Demnach sollen wichtige Fragen während des Syrien-Gipfels in Kasachstan am 1. und 2. August besprochen werden. Der politische Prozess müsse den Vorrang haben, um dann im nächsten Schritt die Errichtung eines Verfassungsausschusses zu etablieren.
Nach dem Treffen wurde Çavuşoğlu vom Nachrichtensender Russia Today gefragt, ob der Kauf des russischen Raketenabwehrsystems S-400 Probleme für die Türkei bei der Nato verursacht habe. Der Außenminister verneinte und stellte zugleich klar, dass die Türkei weiterhin einen wichtigen Beitrag innerhalb der Nato leiste. Das S-400-Thema gehe nur die Türkei etwas an.
Vor seinem Gespräch mit Lawrow hatte sich Çavuşoğlu bereits mit seinem philippinischen Amtskollegen Teodoro Locsin getroffen. Nach dem Treffen schrieb er auf Twitter, dass Ankara zum 70. Jahrestag der diplomatischen Beziehungen zwischen der Türkei und den Philippinen das Handelsvolumen und die Zusammenarbeit in der Rüstungsindustrie erhöhen wolle. Außerdem werde die Türkei „weiterhin zum philippinischen Friedensprozess beitragen".
Das 52. ASEAN-Außenministertreffen in der thailändischen Hauptstadt Bangkok hat am 27. Juli begonnen und läuft noch bis zum 3. August.
ASEAN ist 1967 von Indonesien, Malaysia, Singapur, Thailand und den Philippinen in Bangkok gegründet. Später schlossen sich fünf weitere Staaten der Organisation südostasiatischer Staaten an. Die Türkei bekam 2017 den Status eines Dialogpartners verliehen.