Erdoğan: Türkei wichtiger Akteur der Neuen Seidenstraße

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 02.07.2019 14:23
Aktualisiert 03.07.2019 09:16
Reuters

In einem Gastbeitrag für eine chinesische Tageszeitung hat Präsident Recep Tayyip Erdoğan seine volle Unterstützung für die „Belt and Road Initiative" (BRI) kundgetan.

Die Türkei sei ein starker Befürworter der Neuen Seidenstraße, sagte Erdoğan in seinem Beitrag für die Tageszeitung Global Times. „Die Jahrhunderte alte Zusammenarbeit zwischen unseren Nationen wird Dank der BRI unter der Führung von Chinas Präsidenten und meinem lieben Freund, Xi Jinping, immer enger."

Die Türkei ist eines der ersten Länder, die die Initiative unterstützten. Das Land setzte sich bereit 2013 für das Projekt ein. Erdoğan bezeichnet die BRI als „das größte Entwicklungsprojekt des 21. Jahrhunderts, an dem über 100 Nationen und internationale Organisationen beteiligt sind".

Der „Mittlere Korridor" entlang der Neuen Seidenstraße sei hierbei „ein wichtiger Bestandteil des Projekts, dass die Türkei mit Georgien und Aserbaidschan durch Schienen verbindet". Kürzlich sei dafür das Baku-Tiflis-Kars-Bahnprojekt (BTK) ins Leben gerufen worden.

Auch Infrastrukturprojekte innerhalb der Türkei, wie die Yavuz Sultan Selim Brücke und der Eurasien Tunnel, würden zum Ziel beitragen, Peking mit London zu verbinden, so Erdoğan.

Die Türkei strebe darüber hinaus eine stärkere wirtschaftliche Kooperation mit China an. Im ersten Schritt soll das derzeitige Handelsvolumen von aktuell 50 Milliarden US-Dollar verdoppelt werden. Dafür warb um Unterstützung von Unternehmern in Fernost: „Ich rufe die chinesische Geschäftswelt auf, in die Türkei zu investieren – das Wegkreuz zwischen Asien und Europa, und das Herz der BRI."

Die Türkei teile die Vision Chinas, die globale Sicherheit und Stabilität zu wahren und den Multilateralismus zu fördern. Die Zusammenarbeit beider Länder sei für den Weltfrieden von entscheidender Bedeutung. Die Weltgemeinschaft strebe nach einer multipolare Machtverteilung und freien Handel. „Die Notwendigkeit einer neuen internationalen Ordnung, die den Interessen der gesamten Menschheit dient, ist kristallklar. Die Türkei und China, die ältesten Zivilisationen der Welt, haben die Verantwortung, zum Aufbau dieses neuen Systems beizutragen", erklärte der Staatschef aus Ankara.

Präsident Erdoğan befindet sich derzeit auf einer eintägigen China-Reise.

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