Verteidigungsminister Akar und Schoigu besprechen Erhaltung des Waffenstillstands in Idlib

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 18.06.2019 11:44
Archivbild

Verteidigungsminister Hulusi Akar und sein russischer Amtskollege Sergei Schoigu haben am Montagabend über Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Waffenstillstands im nordsyrischen Idlib diskutiert.

Das Telefonat fand eine Woche nach dem Angriff des Assad-Regimes auf einen türkischen Beobachtungsposten in der Region statt.

Russische Nachrichtenagenturen hatten in der vergangenen Woche unter Berufung auf russische Militärangaben darüber berichtet, dass Ankara und Moskau einen vollständigen Waffenstillstand zwischen dem Assad-Regime und den Oppositionskräften arrangiert hätten. Doch nur Stunden später führte das Regime einen Angriff auf einen Beobachtungsposten in der Deeskalationszone durch und verletzte dabei drei türkische Soldaten.

Akar und Schoigu tauschten sich in dem Gespräch über Maßnahmen zu Wahrung des Waffenstillstands aus, um das langfristige Ziel von Frieden und Stabilität in der Region zu erreichen. Beide betonten die Bedeutung der Einhaltung der Astana- und Sotschi-Abkommen.

Das Sotschi-Abkommen für eine demilitarisierte Zone in Idlib wurde im September 2018 von Präsident Recep Tayyip Erdoğan und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin unterzeichnet.

Die Waffenruhe hielt jedoch kaum acht Monate. Seit Ende April führt das Assad-Regime wieder vermehrt Angriffe auf Idlib durch – unter dem Vorwand, die Militanten der Hayat Tahrir al-Sham (HTS) zu bekämpfen.

Die Aggressionen des Assad-Regimes haben bisher Tausenden das Leben gekostet – zahlreiche Menschen wurden verletzt oder vertrieben. Viele Wohngebiete wurden durch wahllose Angriffe zerstört, darunter auch zahlreiche Schulen und Krankenhäuser.

Das nordwestliche Idlib ist die letzte Enklave der syrischen Opposition. Vor dem Bürgerkrieg lag die Einwohnerzahl bei 1,5 Millionen, mittlerweile leben rund 3 Millionen Menschen in der Provinz. Grund für den Flüchtlingsandrang in der Region ist ihr Status als Deeskalationszone. Darauf hatten sich die Türkei, Russland und der Iran im Rahmen der Astana-Friedensgespräche geeinigt. Das Ziel ist eine dauerhafte politische Lösung für Syrien.

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