Çavuşoğlu und Pompeo besprechen Schritte für US-Abzug aus Syrien

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 22.01.2019 15:03
Aktualisiert 22.01.2019 15:04
AFP

Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu und sein US-Amtskollege Mike Pompeo haben am Montag über die jüngsten Entwicklungen in Syrien und den US-Abzug aus dem Land telefoniert, wie diplomatische Quellen berichteten.

Laut dem US-Außenministerium bekräftigte Pompeo die Verpflichtungen Washingtons bezüglich der Sicherheitsbedenken Ankaras an der türkisch-syrischen Grenze.

Pompeo habe zudem auf die Bedeutung der von den USA gewährten Hilfe beim Kampf gegen Daesh hingewiesen. Die USA hätten eine wichtige Rolle für den Schutz der Streitkräfte gespielt, „die mit den Vereinigten Staaten und der globalen Anti-Daesh-Koalition zusammengearbeitet" hätten.

„Sie besprachen den laufenden US-türkischen Einsatz als Teil des gezielten und koordinierten Abzugs der US-Streitkräfte aus Syrien", sagte Robert Palladino, Sprecher des US-Außenministeriums.

Seitdem die USA den Abzug ihrer Truppen aus Syrien angekündigt haben, ist die Lage in dem Land angespannt.

Erst am vergangenen Mittwoch war ein Restaurant in Manbidsch Ziel eines größeren Daesh-Anschlags geworden. Bei dem Angriff kamen mindestens 16 Menschen ums Leben – darunter zwei US-Soldaten. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. In einem Telefonat am Sonntag sagte Präsident Recep Tayyip Erdoğan seinem US-Amtskollegen Donald Trump, dass der Terrorangriff in Manbidsch eine Provokation gewesen sei, die den US-Abzug aus Syrien zu verhindern versuche.

Die YPG hatte Manbidsch 2016 mithilfe der USA von Daesh-Kämpfern erobert und anschließend besetzt. Seitdem wird der syrische PKK-Ableger von Washington logistisch und mit Waffen unterstützt.

In Vergangenheit hatte die YPG immer wieder einen Abzug aus Manbidsch angekündigt, aber nicht umgesetzt. Mitte Dezember hatte Präsident Recep Tayyip Erdoğan daher einen baldigen Militäreinsatz östlich des Euphrats angekündigt.

Die PKK wird von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Die marxistisch-leninistisch orientierte Organisation führt seit ihrer Gründung im Jahr 1978 einen bewaffneten Kampf gegen befeindete Gruppen und den türkischen Staat. Hauptziel ist eine Abspaltung von der Türkei und die Errichtung einer ideologischen Selbstverwaltung auf türkischem Hoheitsgebiet. Dafür setzt die PKK hauptsächlich terroristische Mittel ein. Ihre internationalen Ableger verfolgen ähnliche Ziele in ihren Ursprungsländern.

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