Die Türkei erklärt sich bereit, die Sicherheit in der nordsyrischen Grenzstadt Manbidsch zu übernehmen. Einen entsprechenden Vorschlag unterbreitete Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Sonntag in einem Telefonat seinem US-Amtskollegen Donald Trump, wie das türkische Präsidialamt mitteilte.
Die Türkei sei bereit, Maßnahmen zu ergreifen, um die Reste der Terrororganisation Daesh in Syrien zu beseitigen und ihre Rückkehr zu verhindern.
In der YPG-Hochburg Manbidsch wurden vergangene Woche mindestens 16 Menschen, darunter vier US-Bürger, durch einen Selbstmordanschlag getötet, die die Terrorgruppe Daesh für sich reklamierte. Im Gespräch mit Trump nannte Erdoğan das Attentat nach Angaben seines Büros eine Provokation, die Trumps Entscheidung beeinflussen wolle, die US-Truppen aus Syrien abzuziehen.
Bei den Angriff kamen laut der „Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte" neun Zivilisten und fünf Personen mit Verbindungen zur YPG ums Leben.
Die YPG hatte Manbidsch 2016 mithilfe der USA von Daesh-Kämpfern erobert und anschließend besetzt. Seitdem wird der syrische PKK-Ableger von Washington logistisch und mit Waffen unterstützt.
In der Vergangenheit hatte die YPG immer wieder einen Abzug aus Manbidsch verkündet, aber nicht umgesetzt. Mitte Dezember hatte Präsident Recep Tayyip Erdoğan daher einen baldigen Militäreinsatz östlich des Euphrats angekündigt.
Die PKK wird von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Die marxistisch-leninistisch orientierte Organisation führt seit ihrer Gründung im Jahr 1978 einen bewaffneten Kampf gegen befeindete Gruppen und den türkischen Staat. Hauptziel ist eine Abspaltung von der Türkei und die Errichtung einer ideologischen Selbstverwaltung auf türkischem Hoheitsgebiet. Dafür setzt die PKK hauptsächlich terroristische Mittel ein. Ihre internationalen Ableger verfolgen ähnliche Ziele in ihren Ursprungsländern.