Erneuter Defekt an Regierungsflieger von Entwicklungsminister Müller

AFP
BERLIN
Veröffentlicht 12.01.2019 00:00
Aktualisiert 13.01.2019 11:33
DPA

Wegen eines erneuten Defekts an seiner Regierungsmaschine muss Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) mit einem Linienflug von Sambia nach Deutschland zurückkehren.

Müller und seine Delegation würden noch am Freitag vom Flughafen Ndola aus starten, sagte eine Sprecherin des Ministeriums in Berlin. Müller zeigte sich verärgert: "Diese Kette von technischen Problemen muss jetzt gründlich aufgearbeitet werden."

Müller hatte seine Tour durch mehrere afrikanische Länder wegen einer Flugzeugpanne bereits am Montag in Malawi unterbrechen müssen. Ursache des Ausfalls war offensichtlich ein defektes Ventil an der Regierungsmaschine. Der Minister konnte von Malawi aus dann aber mit einer Linienmaschine ins benachbarte Sambia weiterreisen. Einen geplanten Besuch in Namibia musste er dagegen absagen, da es in dem benötigten Zeitraum keinen Linienflug von Sambia dorthin gab.

Einzelheiten zur Art des erneuten Defekts an der Regierungsmaschine vom Typ Global 5000 konnte die Ministeriumssprecherin am Freitag zunächst nicht nennen. "Wir helfen uns jetzt selbst und fliegen mit afrikanischen Linien zurück", erklärte Müller.

Gleichzeitig sagte der Minister, er und seine Delegation hätten die "unverhofft in Sambia gewonnene Zeit nach dem ersten Defekt" gut genutzt. Unter anderem hätten sie eine "Kupfermine zu fairen Lieferketten" besucht und mit Vertretern des UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) an der kongolesischen Grenze zur Flüchtlingssituation und der politischen Lage nach der Wahl in der Demokratischen Republik Kongo Ende Dezember gesprochen.

Erst im Dezember hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei der Anreise zum G20-Gipfel in Buenos Aires wegen eines Totalausfalls des Funksystems umkehren müssen. Auch sie musste auf eine Linienmaschine umsteigen und traf mit einer stark verkleinerten Delegation erst mit großer Verspätung bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs in Argentinien ein.

Für blamabel hält der Bundestags-Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels die erneuten Defekte an der Regierungsmaschine. "Ein bisschen peinlich ist das schon und es passiert ja auch nicht zum ersten Mal, dass die Flugbereitschaft mit ihren Maschinen irgendwo in der Welt liegenbleibt oder gar nicht erst loskommt", sagte der SPD-Politiker im Bayerischen Rundfunk.

Grund seien die jahrelangen Einsparungen bei der Bundeswehr, zu der auch die Flugbereitschaft gehört, sagte Bartels. Ihre Probleme seien "gewissermaßen symptomatisch" für die allgemeinen Ausfälle bei den Waffensystemen. Bei der Flugbereitschaft seien sie noch "relativ milde", fielen aber mehr auf. Aufgabe der Bundespolitik sei es, dafür zu sorgen, "dass man eine Armee hat, die voll einsatzbereit ist und sich nicht durch Kleinigkeiten in der Welt blamiert", forderte der Wehrbeauftragte.

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