Eine Woche nachdem die USA ihre Besorgnis zu der bevorstehenden Anti-Terror-Operation der Türkei gegen die PKK/YPG in Nordsyrien geäußert hatten, bahnt sich ein Kurswechsel im Pentagon an.
Oberst Rob Manning sagte am Montag, dass die Umstände „fließend" seien und die USA nun in voller Koordination mit der Türkei stünden.
Er stehe zwar hinter Seinen vorherigen Erklärungen, doch die Entwicklungen in der Region hätten eine andere Richtung eingeschlagen, nachdem die USA mit der Türkei einen Konsens über die Zusammenarbeit in „allen Angelegenheiten" erreicht hätten.
Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagte am selben Tag, dass er seinem US-Amtskollegen Donald Trump mitgeteilt habe, dass die Terroristen die Region östlich des Euphrats verlassen müssten. Die türkische Militäroperation könne jederzeit beginnen.
„Sie stören uns mit ihrem Terror-Korridor. Wenn wir schon mit den USA strategische Partner sind, müssen wir das Notwendige erledigen", so Erdoğan. Trump habe positiv auf die Ankündigung eines Militäreinsatzes reagiert.
Er forderte die USA auf, sich an das Manbidsch-Abkommen zu halten, das den Abzug der syrischen PKK-Ableger aus der Region vorsieht.
Erdoğan hatte vergangene Woche einen baldigen Militäreinsatz östlich des Euphrats angekündigt. Am Montag gab er dann bekannt, dass die Türkei erste Vorbereitungen für die Operation gestartet habe. Dabei betonte er erneut, dass die US-Soldaten davon nicht betroffen sein würden.
Erdoğan und Trump hatten am Freitag ein Telefongespräch geführt, wobei sie sich Berichten zufolge auf die Notwendigkeit einer effektiveren Koordinierung in Syrien geeinigt haben.
Die PKK wird von der Türkei, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Die marxistisch-leninistisch orientierte Organisation führt seit ihrer Gründung im Jahr 1978 einen bewaffneten Kampf gegen befeindete Gruppen und den türkischen Staat. Hauptziel ist eine Abspaltung von der Türkei und die Errichtung einer ideologischen Selbstverwaltung auf türkischem Hoheitsgebiet. Dafür setzt die PKK hauptsächlich terroristische Mittel ein. Ihre internationalen Ableger verfolgen ähnliche Ziele in ihren Ursprungsländern.
Als die größten Leidtragenden des ideologisierten PKK-Terrors gelten neben den türkischen Staatsbediensteten insbesondere die kurdischen und örtlichen Bevölkerungsteile in der Türkei und anderen Staaten, wo die PKK und ihre internationalen Ableger aktiv sind. Bisher forderten die Terroranschläge und Ermordungen der PKK mehr als 40.000 Todesopfer. Darüber hinaus setzt die PKK auf erpresserische Methoden, um etwa Zwangsrekrutierungen und Enteignungen durchzuführen.