Die CDU-Kandidaten um den Parteichefposten streiten um die Strategie ihrer Partei im Umgang mit der AfD.
Der frühere Unions-Fraktionschef Friedrich Merz kritisierte im Deutschlandfunk-Interview, dass die CDU den Einzug der AfD in Bundestag und Landtage mit einem "Achselzucken" zur Kenntnis genommen habe. "Ich kenne niemanden in der CDU, der den Erfolg der AfD achselzuckend hingenommen hat", sagte dagegen seine Mitbewerberin Annegret Kramp-Karrenbauer nach Angaben aus Teilnehmerkreisen am Samstagmorgen bei einer Vorstellungsrunde bei der CDA, dem Arbeitnehmerflügel der Union. Sie verwies auf intensive Beratungen in vielen Parteigremien in den vergangenen Jahren genau zu der Frage, wie man sich am besten gegenüber der AfD aufstelle. Kramp-Karrenbauer hatte den Vorwurf schon am Samstag auf dem CDU-Landesparteitag Brandenburg zurückgewiesen.
Der Umgang mit der AfD war auch in den Vorstellungsrunden von Merz, Kramp-Karrenbauer und Gesundheitsminister Jens Spahn bei den CDU-Landesverbänden ein Thema. "Mit mir gibt es keine Achsenverschiebung der Union nach rechts", wies Merz im Deutschlandfunk den Vorwurf zurück, er wolle etwa mit Äußerungen zum Asyl einen Rechtsruck der Partei. Die CDU müsse sich aber wieder für Themen öffnen, "über die die CDU vielleicht in den letzten Jahren etwas leichtfertig hinweggegangen ist". Merz hatte mehrfach betont, er glaube als Parteichef die Anhängerschaft der AfD halbieren zu können. Alle drei Kandidaten für den Posten als CDU-Vorsitzender nennen als ihr Ziel eine Rückkehr der CDU in Umfragen und Wahlen zu Werten um die 40 Prozent.