Deutschland, die Türkei, Frankreich und Russland wollen bei einer Konferenz im Oktober über die Lage im Bürgerkriegsland Syrien beraten.
Bei dem Treffen solle die kritische Situation um die letzte Rebellenhochburg Idlib im Mittelpunkt stehen, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Präsident Recep Tayyip Erdoğan in Berlin.
«Wir haben vieles, was uns eint», sagte Merkel. Sie nannte die Partnerschaft in der Nato, Fragen der Migration und den Kampf gegen Terrorismus. Die Türkei leiste «Herrausragendes» bei der Beherbergung von mehr als drei Milliionen Flüchtlingen.
Der türkische Präsident warb für eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Deutschland. Zugleich mahnte er mit Blick auf die Kritik aus Deutschland an den vielen Inhaftierten in seinem Land Respekt vor dem jeweiligen Justizsystem an.
Auch er betonte Gemeinsamkeiten mit Deutschland. Man haben eine gemeinsame Haltung was die Wirtschaftssanktionen der USA betreffe und was den Krieg in Syrien angehe. «Ich freue mich über die deutsche Unterstützung», sagte er. Deutschland habe der Türkei vor allem sehr geholfen, was den Umgang mit mehr als drei Millionen syrischen Flüchtlingen in der Türkei angehe. «Diesen Prozess haben Sie erleichtert.»
Erdoğan ist nach massiven Zerwürfnisse zwischen beiden Seiten um Entspannung der deutsch-türkischen Beziehungen bemüht.
Deutschland hat bereits die Reisehinweise für die Türkei wieder etwas entschärft, die Deckelung der Hermes-Exportbürgschaften wurde aufgehoben. In der Türkei wurden weitere Häftlinge freigelassen.