Deutschland will mit dem Niger bei den Themen Sicherheit und Zuwanderung stärker kooperieren. Der westafrikanische Staat arbeite beim Kampf gegen die illegale Migration bereits heute "sehr erfolgreich" mit Berlin zusammen und leiste dabei "herausragende Arbeit", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwochabend vor Gesprächen mit Nigers Präsidenten Mahamadou Issoufou im brandenburgischen Schloss Meseberg.
Um illegale Zuwanderung nach Europa zu verhindern, müssten "Entwicklungschancen für die Menschen in den betroffenen Regionen" geschaffen werden, sagte Merkel. Der Niger sei dabei vor allen Dingen als Transitland betroffen. Sie verwies darauf, dass die finanziellen Hilfen bei der Entwicklungszusammenarbeit bereits verdoppelt worden seien. Auch im Kampf gegen den "Terrorismus" sicherte Merkel dem Land Unterstützung zu.
Laut Issoufou liegt die Lösung der "Probleme im Zusammenhang mit illegaler Migration" in der Schaffung von Arbeitsplätzen, "gerade auch für Jugendliche". Um diese Arbeitsplätze zu schaffen, brauche sein Land "erhebliche Investitionen nicht nur im Bereich der Landwirtschaft, sondern auch im Bereich der Industrie", sagte er.
Wichtig sei zudem die Schaffung einer Freihandelszone in Afrika und die "Unterstützung der Sicherheitskräfte". Issoufou mahnte zur Senkung der Migration überdies eine Stabilisierung der Lage in Libyen an. Dies sei nicht nur im Interesse des Niger, sondern auch Europas, "weil Libyen ein Land ist, das zur illegalen Migration beiträgt".
Merkel hatte sich bereits am Dienstag bei einer Diskussionsveranstaltung mit Bürgern in Jena für eine enge Partnerschaft mit Afrika ausgesprochen, um die Zuwanderung nach Europa zu steuern. Das Ziel müssten Vereinbarungen sein, mit denen "beide Seiten gewinnen", sagte Merkel. Afrikanische Staaten könnten laut Merkel Migranten zurücknehmen, die nicht rechtmäßig nach Europa gekommen seien und kein Asyl bekämen.