Nach den USA und Guatemala hat nun auch Paraguay seine Botschaft in Israel nach Jerusalem verlegt. Präsident Horacio Cartes nahm am Montag zusammen mit Israels Staatschef Benjamin Netanyahu an der feierlichen Eröffnung der diplomatischen Vertretung in einem Bürokomplex teil. Cartes sprach von einem "historischen Ereignis", das Ausdruck der "engen Freundschaft" zwischen den beiden Staaten sei. Netanjahu sagte, die bilaterale Kooperation zwischen Paraguay und Israel werde nun ausgeweitet.
International war es jahrzehntelang üblich, dass Staaten ihre diplomatischen Vertretungen in Tel Aviv ansiedeln. US-Präsident Donald Trump hatte im Dezember mit diesem Konsens gebrochen und den Umzug der US-Botschaft nach Jerusalem angeordnet.
Die umstrittene Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem am 14. Mai führte zu Demonstrationen. Im Grenzgebiet zwischen dem Gazastreifen und Israel wurden bei der Niederschlagung der Proteste durch die israelische Armee rund 60 Palästinenser getötet. Zwei Tage später verlegte dann auch Guatemala seine Botschaft in Israel nach Jerusalem.
Sowohl Israel als auch die Palästinenser beanspruchen Jerusalem als Hauptstadt für sich. Der Streit ist eines der Haupthindernisse für eine Lösung im jahrzehntelangen Nahost-Konflikt.