Çavuşoğlu zu Luftangriffen in Syrien: Kein Bruch im Verhältnis zu Russland

DAILY SABAH MIT AFP
ANKARA
Veröffentlicht 16.04.2018 00:00
Aktualisiert 16.04.2018 17:39
AFP

Die Türkei hat den französischen Präsidenten Emmanuel Macron vor dem Versuch gewarnt, einen Keil in ihre engen Beziehungen zu Russland zu treiben. Die Türkei und Russland seien zwar manchmal "unterschiedlicher Ansicht", sagte Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu bei einer Pressekonferenz mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montag in Ankara.

"Unsere Beziehungen sind aber nicht dermaßen schwach, dass der französische Präsident sie brechen könnte." Das Verhältnis zu Moskau sei vielmehr "stark".

Macron habe sich in seiner Einschätzung geirrt, so Çavuşoğlu. Ankara erwarte "Aussagen, die zu einem Präsidenten passen" - er solle sich "ernster" ausdrücken.

Frankreichs Präsident Macron hatte am Sonntagabend in einem Fernsehinterview mit Blick auf die Luftangriffe in Syrien gesagt: "Wir haben Russland und die Türken bei diesem Thema auseinander gebracht."

Russland und die Türkei stehen in Syrien auf unterschiedlichen Seiten: Russland ist einer der wichtigsten Verbündeten des syrischen Regimeherrschers Baschar Assad. Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte am Samstag die Luftangriffe britischer, französischer und US-Militärs hingegen begrüßt.

Auch der Kreml versicherte am Montag, die Angriffe hätten Moskau und Ankara nicht gespalten. Es sei kein Geheimnis, dass beide Länder in vielen Dingen unterschiedlicher Meinung seien, erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Dennoch blieben beide Seiten weiter im Gespräch.

Çavuşoğlu versicherte, die Beziehungen seines Landes zu Russland seien "keine Alternative" zur Nato. Nato-Chef Stoltenberg, der am Nachmittag noch mit Präsident Erdoğan zusammentreffen sollte, lobte die Türkei für ihren Einsatz innerhalb des Militärbündnisses.

"Die Türkei tut wirklich viel für unsere Allianz, trotz aller ernsten Bedrohungen, denen sie gegenübersteht", sagte Stoltenberg in Ankara. Die Türkei leide am meisten von allen Bündnispartnern unter den Unruhen in der Region, fügte Stoltenberg hinzu.

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