Außenminister Çavuşoğlu: Alle müssen Palästina mit Ostjerusalem als Hauptstadt anerkennen

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 13.12.2017 00:00
Aktualisiert 13.12.2017 18:05
Reuters

Die Welt müsse Ost-Jerusalem als Hauptstadt Palästinas anerkennen, sagte Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Mittwoch bei der Eröffnung eines außerordentlichen Gipfels der „Organisation für Islamische Zusammenarbeit" (OIC).

„Zunächst muss Palästina von allen anderen Ländern anerkannt werden. Wir müssen alle gemeinsam danach streben", so Çavuşoğlu.

„Wir, die Ost-Jerusalem als Hauptstadt Palästinas anerkennen, müssen andere Länder ermutigen, Palästina auf der Grundlage ihrer Grenzen von 1967 mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt anzuerkennen."

Jerusalem, das für Juden, Christen und Muslime gleichermaßen bedeutend ist, ist zugleich der dritt-heiligsten Ort des Islam, er befindet sich seit Jahrzehnten im Zentrum des israelisch-palästinensischen Konflikts.

„Wir haben uns hier versammelt, um die Schikanen zu stoppen. Die USA haben das Gewissen der Menschheit tief verletzt. Israel versucht seinen Besatzungsversuch zu legitimieren. Diese US-Entscheidung ist für uns null und nichtig", sagte Çavuşoğlu in Richtung Washington.

Präsident Recep Tayyip Erdoğan hatte den Gipfel als Reaktion auf den Jerusalem-Beschluss der USA einberufen.

Im Vorfeld des Gipfels hatte Çavuşoğlu verkündet, die OIC werde nach dem Gipfel eine „starke Botschaft" verlauten lassen.

Israel hatte 1967 während des Sechs-Tage-Kriegs den arabisch geprägten Ostteil Jerusalems erobert und später annektiert. Seitdem wird Jerusalem von Israel als ungeteilte Hauptstadt beansprucht. Dieser Anspruch wird jedoch international nicht anerkannt. Gemäß dem Abkommen des Oslo-Friedensprozesses müssen Palästinenser und Israelis gemeinsam über den Endstatus von Jerusalem entscheiden.

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