Außenminister Çavuşoğlu: Türkei braucht dringend ein Luftabwehrsystem

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 24.11.2017 00:00
Aktualisiert 24.11.2017 12:23
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Die Türkei benötige dringend ein Luftabwehrsystem, sagte Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu am Donnerstag in der italienischen Hauptstadt Rom.

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem italienischen Amtskollegen Angelino Alfano betonte Çavuşoğlu, dass die Türkei ihren Luftraum schützen müsse, und wies auf das Abkommen über den Kauf von russischen S-400-Luftverteidigungssystemen hin.

„Seit einiger Zeit leisten einige der NATO-Verbündeten ernsthaften Widerstand gegen die Vereidigung der Türkei. Ich muss ein Luftabwehrsystemen aufbauen, aber kann es nicht von meinen Verbündeten erwerben. Dann muss ich es von irgendwo anders besorgen", sagte Çavuşoğlu.

Der Außenminister lehnte zudem die Kritik an den engen Beziehungen des Landes zu Russland ab.

„Die Außenminister der NATO-Mitgliedstaaten haben eine Verbesserung der Beziehungen zu Russland gefordert. Sobald wir die Beziehungen verbessert haben, wurden wir von den gleichen Außenministern kritisiert. Wir wurden gefragt, warum wir so nahe zu Russland stehen."

Der langjährige Wunsch der Türkei, ein Langstrecken-Raketenabwehrsystem zu erwerben, steht seit 2013 auf der Agenda. Grund dafür ist die Wahl der türkischen Verteidigungsindustrie (SSM). Sie entschied sich im September 2013 für die Beschaffung des FD-2000 (HQ-9) Langstrecken-Raketenabwehrsystems von der „China Präzisionsmaschinen Import-Export Kooperation" (CPMIEC).

Obwohl das chinesische Unternehmen im Vergleich zu seinen Konkurrenten im Hinblick auf die Preisgestaltung und den Technologietransfer das beste Angebot gab, hob die Türkei die Entscheidung aufgrund der Bedenken seitens der NATO im November 2015 wieder auf.

Allerdings sagte der türkische Präsidentensprecher Ibrahim Kalın am 22. Februar, dass er nicht davon ausgehe, dass eine Entscheidung zum Erwerb russischer Raketensysteme, Kontroversen mit der NATO verursachen würde und fügte hinzu: „In diesem Bereich achten wir auf drei Kriterien: Preis, Technologietransfer und Lieferzeit. Als souveräner Staat können wir mit jedem Land zusammenarbeiten, das diese Anforderungen erfüllt."

Er fügte hinzu, dass es mehrere NATO-Länder gibt, die bereits Systeme aus Nicht-NATO-Staaten nutzen.

Als NATO-Mitglied setzt Griechenland seit 2007 russische S-300-Raketen auf der Insel Kreta ein. Der Deal wäre der größte seiner Art zwischen der Türkei und Russland.

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