US-Außenministerium bezeichnet Beziehungen zur Türkei als „kompliziert“

DAILY SABAH
ISTANBUL
Veröffentlicht 18.10.2017 00:00
Aktualisiert 18.10.2017 14:33
Heather Nauert, Sprecherin des US-Außenministeriums

„Unsere Beziehungen mit der Türkei sind kompliziert", sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums Heather Nauert bezüglich der jüngsten Visa-Krise zwischen den beiden Ländern, die durch die Inhaftierung zweier US-Konsulatsmitarbeiter in Istanbul ausgelöst wurde.

„Zwei unserer Angestellten werden des Terrorismus beschuldigt, jedoch muss die türkische Regierung auch Beweise vorlegen", fügte sie hinzu.

Metin Topuz, der als Kontaktoffizier im amerikanischen Konsulat in Istanbul arbeitete, war vor zwei Wochen im Rahmen einer Istanbuler Durchsuchungsaktion der Polizei wegen des Verdachts auf Spionage-Aktivitäten verhaftet worden.

Der verdächtige Kontaktoffizier habe des Öfteren die FETÖ-nahen, ehemaligen Polizeichefs Yakup Saygılı, Nazmi Ardıç, Mahir Çakallı und Mehmet Akif Üner kontaktiert.

Auch habe er Telefonate mit Zekeriya Öz geführt, dem flüchtigen Staatsanwalt und ranghohen FETÖ-Mitglied, der unter anderem eine Reihe von Scheinprozessen organisiert hat - und einer der Drahtzieher des Putschversuches vom 15. Juli 2016 ist. Die türkische Justiz geht davon aus, dass sich Öz in der Bundesrepublik aufhält.

Daraufhin hatte die US-Botschaft in Ankara alle Visavergaben an türkische Bürger eingefroren. Kurz darauf stoppte auch die türkische Botschaft in Washington ihrerseits die Vergabe von neuen Visa an US-Bürger.

Vergangenen Montag hatten die türkischen Behörden dann einen Haftbefehl für einen weiteren Mitarbeiter des US-Konsulats in Istanbul erlassen.

Während der Verdächtige sich Berichten Zufolge geweigert hatte das Konsulatsgebäude zu verlassen - obwohl er über keine diplomatische Immunität verfügt - wurden dessen Frau und Sohn von der Polizei verhört. Im Anschluss gaben die US-Behörden bekannt, dass sich die gesuchte Person nicht in deren Missionen aufhalte.

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