Die Türkei und Russland hätten einen Vertrag über die Beschaffung des S-400-Raketensystems unterzeichnet, gab am Dienstag das russische Verteidigungsunternehmen „Rosoboronexport" bekannt.
„Der Vertrag wurde unterzeichnet, ist aber noch nicht in Kraft getreten", sagte „Rosoboronexport"-Generaldirektor Alexander Miheyew.
Er fügte hinzu, dass die Arbeit weiter gehe und nur noch die technischen Nuancen überarbeitet werden müssten.
Der langjährige Wunsch der Türkei, ein Langstrecken-Raketenabwehrsystem zu erwerben, steht seit 2013 auf der Agenda. Grund dafür ist die Wahl der türkischen Verteidigungsindustrie (SSM). Sie entschied sich im September 2013 für die Beschaffung des FD-2000 (HQ-9) Langstrecken-Raketenabwehrsystems von der „China Präzisionsmaschinen Import-Export Kooperation" (CPMIEC).
Obwohl das chinesische Unternehmen im Vergleich zu seinen Konkurrenten im Hinblick auf die Preisgestaltung und den Technologietransfer das beste Angebot gab, hob die Türkei die Entscheidung aufgrund der Bedenken seitens der NATO im November 2015 wieder auf.
Allerdings sagte der türkische Präsidentensprecher Ibrahim Kalın am 22. Februar, dass er nicht davon ausgehe, dass eine Entscheidung zum Erwerb russischer Raketensysteme, Kontroversen mit der NATO verursachen würde und fügte hinzu: „In diesem Bereich achten wir auf drei Kriterien: Preis, Technologietransfer und Lieferzeit. Als souveräner Staat können wir mit jedem Land zusammenarbeiten, das diese Anforderungen erfüllt."
Er fügte hinzu, dass es mehrere NATO-Länder gibt, die bereits Systeme aus Nicht-NATO-Staaten nutzen.
Als NATO-Mitglied setzt Griechenland seit 2007 russische S-300-Raketen auf der Insel Kreta ein. Der Deal wäre der größte seiner Art zwischen der Türkei und Russland.