Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu besuchte am Freitag die philippinische Hauptstadt Manila, um an dem 50. Treffen der Außenminister des „Verbands Südostasiatischer Nationen" (ASEAN) teilzunehmen. Am Rande des ASEAN-Treffens hielt Çavuşoğlu bilaterale Treffen mit den Außenministern von Kambodscha, Brunei, Sri Lanka, Philippinen und Singapur.
Diplomatenkreisen zufolge konzentrierten sich Çavuşoğlus Gespräche auf die Anwendung der Türkei für die ASEAN-Sektordialogpartnerschaft. Bilaterale Handelsmöglichkeiten mit ASEAN-Mitgliedern und die Wiederbelebung der Konjunktursitzungen gehörten zu den Themen, die Çavuşoğlu mit seinen Amtskollegen besprochen haben. Außerdem informierte Çavuşoğlu seine Kollegen darüber, dass in der nahen Zukunft die Türkei eine Botschaft in Laos eröffnen werde und somit in jedem ASEAN-Land eine diplomatische Mission haben werde.
Diplomatische Quellen wiesen darauf hin, dass der philippinische Außenminister Alan Peter Cayetano von Çavuşoğlu detaillierte Informationen bezüglich der Umsetzung der öffentlich-privaten Partnerschaftsmodelle in der Infrastruktur für Projekte angefordert hat. Während eines Treffens mit dem singapurischen Außenminister Vivian Balakrishnan, sollen beide Minister die Krise zwischen Katar und den Golfstaaten besprochen haben. Auch die Entwicklungen in Syrien seien besprochen worden. Die Quelle fügte hinzu, dass Çavuşoğlu bei seinem Treffen mit dem stellvertretenden Außenminister Kyaw Tin die Arakan-Frage angesprochen habe.
Die Türkei nimmt seit 2013 als Gast bei den ASEAN-Treffen teil und zielt darauf ab, die bilateralen Beziehungen zu den Ländern im asiatisch-pazifischen Raum zu entwickeln, da diese in der internationalen Politik, Weltwirtschaft und Handel zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die Entscheidung der Türkei institutionelle Beziehungen zu schaffen, stammt aus dem Jahr 1999.
ASEAN wurde 1967 gegründet und umfasst zehn Staaten: Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam. Die Erklärung der ASEAN besagt, dass das Hauptziel der Organisation darin besteht, das Wirtschaftswachstum, den sozialen Fortschritt und die kulturelle Entwicklung der Region zu beschleunigen.