USA: Trumps Sprecher Spicer tritt zurück

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WASHINGTON, USA
Veröffentlicht 22.07.2017 00:00
Aktualisiert 22.07.2017 11:31
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Der seit langer Zeit umstrittene Sprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, tritt zurück. Es sei ihm eine Ehre und ein Privileg gewesen, dem Präsidenten Donald Trump und den USA zu dienen, schrieb der 45-Jährige auf Twitter. Er bleibe noch bis Ende August im Amt.

Ab September übernimmt Spicers bisherige Stellvertreterin Sarah Sanders den Posten. Das kündigte der neue Kommunikationsdirektor von Präsident Donald Trump, Anthony Scaramucci, in Washington an. Sanders, Tochter des republikanischen Politikers und gegen Trump unterlegenen Präsidentschaftsbewerbers Mike Huckabee, hatte bereits in den vergangenen Wochen mehrfach die Pressbriefings mit Reportern im Weißen Haus geleitet.

Hintergrund des Rücktritts Spicers soll die Berufung von Anthony Scaramucci zum neuen Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses sein, wie unter anderem der Sender NBC und die «New York Times» berichteten. Spicer soll zu Trump gesagt haben, die Entscheidung für Scaramucci sei «ein großer Fehler», schrieb die «New York Times».

Er hatte sich am Tag nach der Amtseinführung des Präsidenten einen heftigen Streit mit Journalisten über die Zahl der Besucher bei der Zeremonie vor dem Kapitol in Washington geliefert.

In den sechs Monaten seiner Zeit als Sprecher des Weißen Hauses kam es immer wieder zu heftigen Wortgefechten mit Journalisten.

Der 45-Jährige wurde unter anderem deshalb zum Thema in zahlreichen Comedy-Sendungen des US-Fernsehens. Schon öfter wurde spekuliert, Trump sei unzufrieden mit seiner Arbeit und Spicer stehe vor der Entlassung. Zuletzt hatte er sich aus der Öffentlichkeit stärker zurückgezogen und die Pressebriefings seiner bisherigen Stellvertreterin Sarah Sanders überlassen.

Das Verhältnis zwischen Spicer und Scaramucci gilt als belastet. Scaramucci gilt auch als Gegenspieler von Trumps Stabschef Reince Priebus. Spicer und Priebus kommen aus dem Parteigefüge der Republikaner, der Investor Scaramucci ist wie Trump ein Außenseiter und kommt aus dem Dunstkreis der Wall Street.

Scaramucci ist ein wohlhabender Finanzier und Politstratege, der bislang für die Export-Import-Bank der USA arbeitete. Früher war er für das Investmenthaus Goldman Sachs tätig, dem zahlreiche führende Figuren in Trumps Administration, wie etwa Wirtschaftsberater Gary Cohn und Finanzminister Steven Mnuchin entstammen. Scaramucci war auch in der Übergangsphase nach der Wahl und vor der Amtseinführung Trumps für dessen Team tätig.

Der Posten des Kommunikationsdirektors im Weißen Haus war seit Mai dieses Jahres nicht mehr besetzt. Zuvor hatte ihn bis zu seinem Ausscheiden Michael Dubke inne.

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