Vier Golfstaaten reichten am Freitag Katar eine Liste mit diversen Forderungen ein, einschließlich die Schließung der türkischen Militärbasis im Land und des Al-Jazeera-Fernsehsenders und die Beziehungen zum Iran abzubrechen.
Kuwait, der den Streit zwischen Katar und den restlichen arabischen Nationen vermittelt, lieferte diese 13 Forderungen an den gasreichen Wüstenstaat.
Die arabischen Staaten forderten auch, dass Katar eine Erklärung gegen die terroristischen Gruppen einschließlich Daesh und al-Qaida veröffentlicht, jegliche Finanzierung an diese Organisationen stilllegt und alle Mitglieder dieser Organisationen übergibt.
Katar wurde zudem aufgefordert, „es zu unterlassen sich in interne Angelegenheiten anderer Länder einzumischen", den Ländern, die die Forderungen gestellt haben, eine unbestimmte Entschädigung zu zahlen, die Riyadh-Vereinbarungen von 2013 und 2014 zu ehren und alle anderen von Katar unterstützten Medien zu schließen.
Die Golfstaaten setzten Katar ein Frist von 10 Tagen, um den Forderungen nachzukommen.
Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Ägypten hatten am 15. Juni eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht, indem die Namen von 59 in Katar ansässigen oder flüchtigen Personen und 12 Organisationen als „terroristisch" bezeichnet wurden.
Die Liste umfasst auch den ägyptischen Vorsitzenden der „Internationalen Vereinigung der islamischen Gelehrten" Yousef el-Qaradawi und Abdullah bin Khalid, den ehemaligen katarischen Innenminister.
Saudi-Arabien, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), die Komoren, Bahrain, Jemen und die Malediven brachen die diplomatischen Beziehungen zu Katar am 5. Juni ab und verhängten eine Verkehrs- und Handelsblockade, weil sie das Land beschuldigen, den Terrorismus zu unterstützen. Auch Mauretanien schloss sich an, während Jordanien seine diplomatischen Beziehungen zu Katar lediglich herabstufte. Doha leugnet die Vorwürfe und charakterisiert sie als einen „ungerechtfertigten" Versuch, das Land diplomatisch zu isolieren. Die Türkei hatte sich kurz darauf dazu bereit erklärt, die Führung bei der Krisenlösung zu übernehmen.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan vereinbarte am Mittwochabend bei einem Telefonat mit dem saudi-arabischen König Salman, die „Bemühungen zu verstärken", um den Konflikt mit Katar beizulegen. Die Türkei ist ein enger Verbündeter der Führung Katars, pflegt allerdings auch gute Beziehungen zu anderen Golfstaaten.