Papst Franziskus hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Rom zu ihrer bereits vierten Privataudienz empfangen. Franziskus begrüßte Merkel freundlich. Lächelnd sagte sie, als sie sich mit ihm hinsetzte: «Danke, dass ich wieder hier sein kann.»
Im Mittelpunkt der Gespräche dürften die Schwerpunkte des G20-Gipfels in Hamburg Anfang Juli stehen, der von Merkel geleitet wird. Fortschritte bei zentralen Themen wie Freihandel, Klimaschutz, Migration sowie beim Kampf gegen Armut sind wegen der Abschottungspolitik von US-Präsident Donald Trump fraglich. Die Protestantin Merkel dürfte sich vom Papst Rückendeckung erwarten: beide stehen bei vielen Themen inhaltlich eng beieinander.
Papst Franziskus bricht mit dem Empfang der Kanzlerin mit einem ungeschriebenen Gesetz im Vatikan: Eigentlich werden keine Spitzenpolitiker im Wahlkampf empfangen. Der Kirchenstaat ist in solchen Fällen um Neutralität bemüht.