Das türkische Außenministerium verurteilte am Donnerstag Deutschlands Entscheidung, türkischen Militärs und ihren Familienangehörigen mit diplomatischen Pässen, die Verbindungen mit dem Gülenisten-Terrorkult (FETÖ) haben und für den Putschversuch des vergangenen Jahres verantwortlich sind, Asyl zu gewähren.
In einer Erklärung wurde Deutschland kritisiert, die bilateralen Beziehungen „bedauerlicherweise" zu gefährden.
„Deutschland missachtete die demokratischen Grundsätze durch die Beherbergung der Putschisten", hieß es weiter.
„Deutschlands Entscheidung [den Putschisten Asyl zu gewähren], trotz aller Beweise, die deren Verbindung zur FETÖ beweisen, widersprechen dem Geist der Allianz und schädigen die ‚multidimensionalen' Beziehungen", sagte das Außenministerium.
Das Ministerium forderte Deutschland auf, die Entscheidung zu überprüfen, da sie der Zusammenarbeit in den Bereichen Verteidigung und Sicherheit widerspreche und forderte von der Bundesrepublik den Kampf der Türkei gegen FETÖ und andere terroristische Gruppen zu unterstützen.
Unter der Leitung des im US-Exil lebenden flüchtigen Predigers Fetullah Gülen, versuchte eine Gruppe des Gülenisten-Terrorkults (FETÖ) am 15. Juli 2016 durch einen Militärputsch die demokratisch gewählte Regierung der Türkei zu stürzen. Der Putschversuch wurde von loyalen militärischen Truppen, zusammen mit Polizeieinheiten und Millionen von türkischen Bürgern, verhindert. 246 Menschen, hauptsächlich Zivilisten, wurden von den Putschisten getötet, während mehr als 2.000 Menschen verletzt wurden.
Die türkischen Oppositionsparteien vereinten sich gegen den Putschversuch und verurteilten ihn aufs Schärfste. Sie betonten ihre Entschlossenheit die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in der Türkei aufrechtzuerhalten.